Das auf diesem Weg Erfahrene wird durch bildnerisches, musikalisches, tänzerisches oder dramatisches Gestalten schöpferisch zum Ausdruck gebracht. Das so lebendig gewordene, eigene Horoskop mit all seinen dazugehörigen Empfindungen, Gedanken und Erinnerungen wird mit therapeutischen Methoden und Heilritualen verarbeitet und in Besitz genommen.
Eine andere Art, Astrologie zu lernen
Die Suche nach einer lebendigen, erfahrbaren Astrologie entstand aus einer tiefen Krise mit der traditionellen Astrologie. Ich hatte nach Jahren des astrologischen (Selbst-) Studiums viel Wissen angehäuft. In Kursen und in meiner Beratungspraxis wurde mir zunehmend unwohler, ich sah mich ebenfalls nur „Kopfwissen" vermitteln. Ich fühlte mich oft ganz leer und mir wurde klar, daß ich in eine Sackgasse geraten war: Die Klienten und Schüler waren jetzt zwar genauso beeindruckt von meinem Wissen, wie ich es damals bei meinen Lehrern gewesen war, doch sie
hatten überhaupt keine eigenen Erfahrungen mit ihrem Horoskop gemacht. Die konventionelle Art, Astrologie zu vermitteln, ist dem Frontalunterricht in der Schule vergleichbar: ein Lehrer lehrt, die Schüler konsumieren bzw. schalten nach und nach immer mehr ab, werden müde, fühlen sich überfordert. Diese "akademische" Astrologie bezieht das Gegenüber nicht wirklich mit ein. Ich fing an, nach Möglichkeiten zu suchen, wie Klienten und Kursteilnehmer auch ohne astrologische Vorkenntnisse mit ihrem Horoskop arbeiten könnten.
Ich hatte in dieser Zeit gerade beschlossen, meine einseitige, kopflastige berufliche Tätigkeit zu beenden. Ich sehnte mich danach, auch meine weiblichen Seiten, das Fühlen, den Körper, die
Bewegung, das Zeichnen und Malen einzubeziehen. Nach längerem Suchen fand ich zur Ausbildung zum Atem- und Leibtherapeuten bei Frau Prof. Middendorf in Berlin.
Der Atem führte mich zu Erfahrung meiner selbst. Schnell merkte ich, daß ich erst jetzt begann, Astrologie wirklich zu erfahren, zu spüren. Ich erlebte sie mehr und mehr in mir, aus mir selbst
heraus. Ein astrologisches Menschenbild begann, sich jetzt Stück für Stück in mir aufzubauen und zusammenzusetzen. Es erschien mir auf einmal so offensichtlich und einfach:
Ich bin mein Horoskop
Und wenn ich es bin, dann muß ich es auch aus mir selbst heraus spüren können. Ich ging noch weiter und sagte mir: Dann muß ich auch Astrologie aus mir selbst heraus lernen können: aus der reinen Erfahrung des eigenen Leibes d.h. des beseelten Körpers. Diese Hypothese ist inzwischen Wirklichkeit geworden. Erfahren und erkennen wir die astrologischen Prinzipien in uns, entdecken wir sie zudem in unserer Umwelt, im Außen.
Inzwischen haben sich viele Übungen und Lernmöglichkeiten entwickelt, Astrologie zum Erfahrungswissen zu machen: Astrologie wird völlig anders gelernt und sie wird nicht mehr nur ein diagnostisches Werkzeug, sondern therapeutisch und alltäglich hilfreich erfahr- und einsetzbar. Mein Ziel ist eine "einfache" Astrologie, weg von allem, was den Sinnen widerstrebt und den Kopf überfordert.
Zu diesem Buch
Wie kannst Du mit diesem Buch umgehen? Man kann es durchlesen wie ein normales Buch, ohne die Übungen zu machen. Später wählst du dann vielleicht eine Übung, die dich angesprochen hat, und führt sie aus. Dafür brauchst du genügend Zeit, also pro Übung 10-20 Minuten und einen ungestörten Ort. Ich empfehle das Üben zu zweit oder in einer Gruppe von Freundinnen: ihr könnt euch gegenseitig korrigieren, Hilfestellung geben und die gemachten Erfahrungen austauschen. Mehr als eine Stunde pro Woche würde ich zu Beginn nicht üben.
Wenn du frustriert bist, weil du in den Übungen nichts oder wenig spürst, möchte ich dich schon jetzt trösten und ermutigen. Leg das Buch nicht gleich weg: wenig zu spüren ist normal. Natürlich gibt es Naturtalente, aber in der Regel müssen wir das Empfinden oder Spüren üben, so, wie wir das Schreiben oder Lesen geübt haben. Krisen, Unlust und Hindernisse gehören dazu. Nicht vergessen möchte ich den Hinweis, daß du in den Übungen mit unbewußten Ängsten konfrontiert werden kannst. Es ist also wichtig, daß du liebevoll und vorsichtig mit dir umgehst.Wähle also nur solche Übungen aus, bei denen du ein gutes Gefühl hast. Solltest du trotz deiner sorgfältigen Auswahl Angst bekommen oder dich unwohl fühlen, dann könnten dir folgende Hinweise helfen:
- Öffne deine Augen und orientiere dich im Raum.
- Sag zu dir selbst: "Ich bin Herr/in im Hause"
- Sammle dich und geh in die Empfindung, ins Spüren.
- Beweg dich, um dich wieder zu spüren.
- Spüre den sicheren Boden, der dich trägt.
Der Übersichtlichkeit halber sind alle Übungen in kursiver Schrift gedruckt. Als einziges Hilfsmittel brauchst du hin und wieder einen Hocker. Dieses Buch kann nicht vollständig sein. Es soll Anregung sein, sich selbst auf die Ebene der Symbole zu begeben. Es ist eine Momentaufnahme auf meinem eigenen Weg und soll anregen, selbst Möglichkeiten zu finden, wie der Kontakt zu den Archetypen hergestellt werden kann.
Auf der Ebene der Erfahrung gibt es viele klare, allgemeingültige Aussagen, aber ebenso unzählige persönliche, die alle einen Aspekt des großen Geheimnisses Leben darstellen. Nur um diese beiden Arten von unvoreingenommenen, unmittelbaren Erfahrungen geht es in diesem Buch.
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