Peter Schlapp (1938) promovierter Germanist und seit über 40 Jahren als Schauspieler, Regisseur und Intendant an verschiedenen Bühnen tätig. Darüber hinaus wirkte er in verschiedenen Fernsehproduktionen mit. Daneben seit vielen Jahren intensive Beschäftigung mit Astrologie. Er hält regelmäßig Vorträge und Seminare und leitet die Astrologische Gesellschaft in Frankfurt.
Ausgangspunkt der Beratung
Am Beginn einer jeden Beratung sollten Sie sich als Astrologe mit aller Deutlichkeit klarmachen, dass Sie im Horoskop Ihres Klienten zwar die Summe seiner potentiellen Anlagen sehen und beschreiben können, nicht aber die Erfahrungen, die er in seinem Leben mit seinen Anlagen bisher gemacht hat. Sie können der Radix nicht ansehen, in welchen Lebensbereichen er seine Anlagen akzeptiert und sie im besten Falle erlöst zum Ausdruck bringt oder sie entweder immer wieder verweigert oder auf andere Menschen projiziert. Im Sinne seiner Anlagen ist der Klient für Sie ein beschriebenes, im Sinne seiner damit bisher gemachten Erfahrungen ein unbeschriebenes Blatt. Sie müssen weiterhin davon ausgehen, dass Ihr Klient auch während der aktuellen Beratungszeit von seinen Anlagen, seinen Erfahrungen, seinen Verweigerungen und Projektionen her nicht irgendwie neutralisiert vor Ihnen sitzt. Er richtet vielmehr seine Anlagen, seine bisherigen Erfahrungen, seine Verweigerungen und Projektionen auch jetzt auf Sie, den Berater. Er reagiert kooperativ, lehnt mögliche Einsichten ab, verfehlt das Verständnis Ihrer Anregungen, verweigert von Ihnen angebotene Lösungswege oder projiziert sie unter Umständen im Sinne von Schuldzuweisungen auf andere Menschen.
Was leicht übersehen wird: Das gleiche gilt auch für Sie, den beratenden Astrologen. Auch Sie sind während der Beratung nicht irgendwie neutralisiert. Auch Sie beraten auf der Grundlage Ihrer eigenen Anlagen, Ihrer damit gemachten bisherigen Erfahrungen, Ihren Verweigerungen und Projektionen. Es sitzen sich also zwei Menschen gegenüber, die zwei von einander völlig unabhängige und nicht vergleichbare Leben gelebt haben und leben, die in sehr unterschiedlichen Frequenzen schwingen, die mit individuellen Urteilen und Vorurteilen behaftet und nun aufgefordert sind, einen Dialog mit einander zu führen, an dessen Ende der Klient das Gefühl oder besser eine – wenn auch vielleicht nur ahnungsvolle – Gewissheit haben sollte, über die innere Struktur seiner Persönlichkeit und eine mögliche, bessere Meisterung seiner Lebensperspektiven neue, konstruktive Einsichten gewonnen zu haben. Für Sie als den beratenden Astrologen sollte sich am Ende der Beratung die Gewissheit ergeben, dass Sie für die besonderen Fragestellungen des Klienten gangbare Wege und Lösungs-Vorschläge aufgezeigt haben, dass Sie ihn ermutigt haben, sein Leben eigenverantwortlich zu gestalten, ihn in seinem Glauben an sich selbst bestärkt haben und ihn in eine neue Freiheit, eine Freiheit auch von Ihnen, verabschieden können.
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