Warum ist das Galaktische Zentrum astrologisch relevant?
Dies ist eigentlich eine der ersten Fragen überhaupt in einer Diskussion über das, was jenseits der Plutobahn ist. Wie steht es mit der astrologischen Wirkung? Welche physikalischen Prinzipien könnten überhaupt dahinter stecken? In den verschiedenen wissenschaftlichen Versuchen, Astrologie zu erklären, wird immer wieder von Schwerkraft geredet. Sie bestimmt die kosmischen Zusammenhänge. Das GZ ist das Schwerkraftzentrum, das unserem Sonnensystem übergeordnet ist. Unsere Sonne ist nur einer von vielen Himmelskörpern, die an das GZ gebunden sind, wie an eine Übermutter.
Vielleicht hat das GZ sogar die Lage der Ekliptik am Himmel bestimmt – durch die Anziehung auf die Ebene der Planetenbahnen. Dann wäre es kein Zufall, dass das GZ nur 5º südlich der Ekliptik liegt. (Das ist eine Frage, mit der sich Astrophysiker noch nie beschäftigt haben.) Vielleicht disponieren die drei nahe der Ekliptik liegenden kosmischen Zentren die Lage. Vielleicht zerrt jedes der drei (M31, M87 und GZ) von seiner Seite an der Ekliptik, so dass eine Mittellage entstanden ist – die aktuelle Ekliptik. Diese liegt etwa in der Mitte zwischen den drei Anziehungspolen. Dabei wäre das GZ das stärkste, weil es die Ekliptik am nächsten hat (nur 5º Abstand). M87 hat vielleicht eine Affinität mit Pluto, weil die Plutobahn zur Zeit ihre „nördliche Wende“ nur wenige Grade von M87 entfernt macht. Diese „nördliche Wende“ (und ebenso die „südliche Wende“) sind die Punkte, an denen der Planet am weitesten von der Ekliptik entfernt ist. Diese Punkte sind 90º von den Bahnknoten entfernt.
Aus den Großraumstrukturen, in denen unser Sonnensystem eingebettet ist, geht hervor, dass das GZ wichtig für unser Sonnensystem ist. Wenn die anderen Planeten und die Sonne für die Erde und all ihre Naturphänomene, inklusive der Menschen, wichtig sind, besteht kein Einwand dagegen, dass dies auch auf das GZ zutrifft.
Für die exakte Wissenschaft ist die Astrologie (noch) nicht relevant, weil sie diese mit ihren Methoden nicht erklären und beweisen kann und es gilt weiterhin „was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“. Es gibt Astrologen, für die der astrologische Kosmos jenseits der Plutobahn aufhört. Als man den Kosmos jenseits der Saturnbahn erweiterte, war es nicht so schwer, von bekannten Planeten auf die „neuen“ Planeten Uranus, Neptun und Pluto zu schließen. Man erkannte in ihnen „höhere Oktaven“ von ME, VE und MA. Aus diesen Deutungsmustern konnte man Ansätze für diese neuen Planeten ableiten. Auch waren Tierkreiszeichen für ihre Erhöhungen „frei“, die vorher ihre Herrscher teilen mussten. Uranus bekam den Wassermann von SA, Neptun die Fische von JU und Pluto den Skorpion von MA. Aus solchen Überlegungen zu den Großraumstrukturen der Sonnenumgebung war es logisch, dass das GZ wichtig sein musste.
Woher aber eine Deutung holen? In der Astrologie wird das GZ manchmal erwähnt, Diese Vermutungen gehen auf Dr. Landscheidt zurück, der auf das GZ aufmerksam machte. Auch der Astrologe Hans-Hinrich Taeger arbeitete im Rahmen seiner Astroenergetik mit dem Galaktischen Zentrum. Doch eine konkrete Deutung war nirgends zu finden. Die amerikanische Astrologin Diane Rosenberg hat sich mit Schwarzen Löchern insgesamt beschäftigt und für alle zusammen nach Deutungen gesucht. Sie ist auch auf die richtige Spur gekommen. Sie hat jedoch das GZ nicht individuell erforscht und auch keine genaueren Ergebnisse gefunden. Sie ging von einer großen, Liste von Schwarzen Löchern aus, ohne zu differenzieren. Ihr Ansatz steht denselben Problemen gegenüber, wie die ganze traditionelle Fixsternastrologie: Die Vielzahl an Himmelskörpern.
Die ersten Interpretationshinweise finden sich in den mythischen Bildern der Sternbilder. Die Menschen der Antike, die diese Bilder erfanden, hatten ein sehr großes Wissen über den Himmel. Obwohl sie von moderner Physik nichts wussten, formulierten sie dieses Wissen bildhaft als Himmelsfiguren.
Zwischen den beiden Sternbildern Skorpion und Schütze gibt es etwas, das als Spannungszone bezeichnet werden kann. Aus der rein wissenschaftlich-mythologischen Sicht des Himmels kann man die Nebeneinanderreihung bestimmter Sternbildteile am Himmel als rein zufällig ansehen. ...
Wer einen GZ-Einfluss im Horoskop hat, steht wie im Mittelpunkt des Schwarzen Lochs und kann in alle Dimensionen hineinschauen. Alle Dimensionen und alle Orientierungslinien laufen im GZ zusammen. Dieser Punkt ist Anfang und Ende zugleich – und auch wieder nicht. Die Zeit steht still oder schreitet enorm schnell voran. Man sagt in der Mathematik „die Parallelen schneiden sich im Unendlichen“. Sollte ein Schwarzes Loch in der Nähe sein, schneiden sich die Parallelen im Schwarzen Loch. Es hat solch eine Kraft, dass es Parallelen anziehen kann und sie dazu bringt, sich zu schneiden. Ein Außenstehender sieht nur wildes, undurchdringliches Gewirr. Wer im GZ steht, kann in alle Ebenen hineinschauen, ihm ist kein Chaos zu arg. Ihn stört es nicht, dass diese beiden Bücher, die ganz unterschiedlichen Themen angehören, jetzt nebeneinander am Boden liegen. Er kann jedes Buch für sich verstehen und einordnen.
Menschen mit galaktischen Einflüssen im Horoskop sind sehr vielfältig begabt. Sie haben Einblicke in viele unterschiedliche Wissensgebiete und haben viele Fingerfertigkeiten. Hierin liegt auch oft ihr Drama und ihre Schwierigkeit, in unserer Zivilisation klarzukommen. In unserer Kultur sollen Menschen nur einen Beruf und nur eine einseitige Tätigkeit ausüben. Sie sollen einen linearen, zielstrebigen Lebenslauf vorweisen und sich auf ein Fachgebiet gebündelter Fähigkeiten beschränken. Doch GZ-Beeinflusste haben weit verzweigte Intelligenz, Einblicke, Zugriffe. Normalbürger fühlen sich oft dadurch irritiert, dass plötzlich jene zwei, von ihrer Thematik sehr unterschiedlichen Bücher jetzt nebeneinander liegen. Sie sehen ihre Ordnung bedroht und bezeichnen den galaktisch beeinflussten Menschen als chaotisch. Dieser galaktische Mensch wird dann möglicherweise auch zum Chaoten und seine feinen, wertvollen Fähigkeiten werden verschwendet. Der galaktische Mensch knüpft Verbindungen zu unüberschaubaren Sachverhalten, assoziiert seltsame Dinge miteinander. „Unüberschaubar“ ist das Wort für einen Außenstehenden.
Das Schwarze Loch im Zentrum der Galaxie ist ein Punkt, in den alles hineinstürzt, angezogen durch die immense Schwerkraft. Der Moment des Sturzes ist nur ein kleiner Teil des ganzen Prozesses. Davor begibt sich ein Stück Materie in einen fast endlosen Tanz um das Schwarze Loch. Es wird von seiner Bahn abgelenkt und dreht sich immer weiter hinein in den Ring von kreisendem Sternenstaub um das Schwarze Loch. Dieses Symbol führt uns zu weiteren Deutungen: die Kraft des Schwarzen Lochs im GZ beeinflusst normale Abläufe. Psychische Prozesse werden – wortwörtlich – aus den normalen Bahnen abgelenkt und in unkontrollierbare Zustände gebracht. Es ist nicht absehbar, was passieren kann. Dinge werden aus ihren Zusammenhängen gerissen und neu eingeordnet. Dies kann sowohl positive wie negative Qualität haben. ...
Das GZ wirkt manchmal auch wie ein Vakuum. Die starke Gravitationskraft des Schwarzen Lochs, die alle Materie wegsaugt, erzeugt dieses Vakuum. Es ist eine Leere, ein Nicht-Vorhandensein, das auch auf beide Arten erfahren werden kann, positiv und negativ. Es kann eine angenehme Ruhe und ein Wohlfühlen bedeuten, durch die Abwesenheit von Störungen. Hier ist es eine Kunst, in diesem Fehlen von negativen Einflüssen die fruchttragende Fülle zu erleben. Diese Leere kann als ein Samadhi oder Paradies empfunden werden. Negativ gelebt, reißt diese Leere tatsächlich alles nieder. Es ist wie ein Vakuum, in das alles hineinfällt. Der Einfluss des GZ zieht wie ein Wirbelsturm über einen Landstrich. Das Nicht-Vorhandensein übt einen unwiderstehlichen Sog auf Leute aus, die meinen, „jetzt muss etwas passieren“. Es fühlen sich die schlimmsten Verhaltensweisen aufgerufen, zu handeln und das auch noch zu den unpassendsten Zeitpunkten.
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Das Galaktische Zentrum in die Deutung des radix einzubeziehen macht Sinn und ergibt noch weitere interessante Aussagen. Helga Sobek - 14.01.2020
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