Die Befreiung des 12. Hauses
Wenn wir die Verbindung zu den Energien unseres 12. Hauses verloren haben oder nicht fähig sind, sie auf konstruktive Weise auszudrücken, fühlen wir uns oft leer, erschöpft oder ohnmächtig. Vielleicht fühlen wir den Drang, wirkliche oder eingebildete Sünden der Vergangenheit wieder gutzumachen, indem wir in persönlichen und beruflichen Beziehungen die Rolle des Gebenden übernehmen; doch weil unsere Handlungen nicht auf das Kernproblem gerichtet sind, überwinden wir niemals unser Gefühl der Schuld, der Schlechtigkeit oder der Unzulänglichkeit. Wenn wir mit unserem Leben einigermaßen zufrieden sind und unserer Rolle, wenn auch nicht ideal, so doch auf angemessene Weise, entsprechen, haben wir vielleicht keine Motivation, die Tiefen unseres 12. Hauses auszuloten und nach der Wiedererlangung verlorener Energien und der Heilung alter Wunden zu trachten. Übersteigt jedoch das Leid unsere Toleranzgrenze und wird unsere Motivation für Wachstum und Ganzheit so groß wie unser Wunsch nach dem Vertrauten oder noch größer, dann versuchen wir es vielleicht mit Psychotherapie oder beginnen, unserem Schatten-Selbst mutig gegenüberzutreten.
Es erhebt sich die Frage: Welche Beziehung möchten wir mit den Energien unseres 12. Hauses eingehen? Sicher, wir möchten wissen, was sie sind, möchten fähig sein, sie zu erkennen und zu definieren und freier über ihre Ausdrucksweise zu entscheiden. Da diese sich aber im 12. Haus befinden, ist ihr Ausdruck – im Gegensatz zu den anderen Häusern des Horoskops – erschwert.
Weil Planeten, die in unserem 12. Haus stehen, andere Häuser unseres Horoskops regieren und andere Planeten aspektieren, und weil der Herrscher unseres 12. Hauses sich wahrscheinlich in einem anderen Haus befindet, ist es erforderlich, diese Planeten frei zum Ausdruck zu bringen. Wenn Transite der äußeren Planeten zu Planeten des 12. Hauses Sextile, Quadrate, Trigone oder Oppositionen bilden, sind wir ebenfalls aufgerufen, deren Energien in andere Lebensbereiche zu lenken. Wenn ein Planet des 12. Hauses in der Sekundärprogression über unseren Aszendenten geht, beginnen wir, dessen Energie aus ihren unbewussten und selbstzerstörererischen Mustern zu befreien und sie bewusster und offener auszudrücken.
Die transsaturnischen Planeten, die sich im 12. Haus befinden und in der Sekundärprogression dort unser ganzes Leben hindurch bleiben, manifestieren sich vielleicht niemals so äußerlich oder so bewußt wie Planeten, welche schließlich den Aszendenten überqueren. Wir können sie auf eine subtile Weise wahrnehmen oder auf eine einsame oder vergeistigte Weise zum Ausdruck bringen. Auf jeden Fall können wir aber damit beginnen, uns von den überholten, schädlichen Mustern der Angst, Schuld, Verdrängung und von selbstzerstörerischem Verhalten freizumachen, wovon vielleicht alle Energien des 12. Hauses beeinflusst werden und die bis jetzt unser Gefühl des Wohlergehens und unsere Fähigkeit des effektiven Handelns beeinträchtigt haben. Der erste Schritt zur Versöhnung mit den Energien unseres 12. Hauses besteht darin, Muster der Vergangenheit überwinden und ganzheitliche Erfahrungen machen zu wollen. Außerdem müssen wir unser Gefühl des Vertrauens in unser wahres Selbst stärken. Zuerst müssen wir den Wunsch haben, die «Räume» unseres 12. Hauses und aller anderen Häuser in Ordnung zu bringen. Wir müssen den Willen aufbringen, unsere Opferrolle und all die zweitrangigen Vorteile, die uns Befriedigung verschaffen, aufzugeben: ein selbstgerechtes Gefühl der Tugendhaftigkeit; das Mitleid oder die Hilfe von anderen, auf die wir ein Recht zu haben glauben; die Schuldzuweisung an andere, um unseren Zorn und unsere Vorwürfe nicht an uns richten zu müssen. Wir müssen den festen Willen haben, die Verantwortung für unser Leben zu übernehmen, uns zu stärken, unsere Selbstachtung zu erhöhen, größere Befriedigung zu erfahren und unsere Ziele zu erreichen. Wir müssen in der Lage sein, uns vorzustellen, wie wir die Energien unseres 12. Hauses auf konstruktive Weise ausdrücken und uns ein Bild von dem Leben machen, das wir führen können, wenn wir die inneren Hilfsquellen besser nutzen würden.
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