Es war Mitte der 90er Jahre, als der Mond Gelegenheit fand, in einer einzigen Nacht von allen Planeten zu erzählen. Ort der Handlung ist die Lower East Side, Manhattan. Zwei Cops rauschen heran und kurz darauf befindet sich der Mond zusammen mit der Sonne in einem Hinterzimmer des Polizeireviers
Zu Pluto:
Es ist Pluto, die letzte, die äusserste. Sie ist die einzige von den Freunden, die nicht alleine kommt. Ein junger Mann ist zuweilen mit ihr; aber keiner kann sich daran erinnern, dass er je mit ihr zusammen in Saturns Haus gekommen wäre. Sie lässt ihn am Strand warten, oder am Fuss der steinernen Treppe: man erkennt seinen Schatten, die Ähnlichkeit in der Bewegung zu Pluto. Aber er wirkt weniger massiv, weniger barbarisch als sie. An ihr ist alles Kraft. Dabei scheint sie zunächst eher zart, von einer kleinen, fast schmalen Gestalt. Ein dunkler Typus, mit olivener mattgetönter Haut und langen dunklen Augen. Das Gesicht ist scharfgeschnitten: eine adlerartige Nase mit weiten Flügeln, und schwere Lippen, um die etwas sehr gezeichnetes liegt - obwohl sie noch jung ist. Die Hände sind zäh, von Venen durchzogen, der Schwung ihrer Hüften ist stark und das einzig Deutliche an einem Körper, der sich zunächst zu verbergen scheint, und den man doch dauernd an ihr wahrnimmt, fast als erstes wahrnimmt: wie eine Präsenz im dunklen Raum, die man nicht sieht mit den Augen, dafür aber um so deutlicher spürt. Pluto besitzt eine Schönheit, die man nur widerwillig zugibt - um ihr anschliessend umso mehr zuverfallen.
Ihre Augen sind Augen von einer, die zu viel gesehen hat. Hinter ihren Lidern liegen Kriege, Tod, Explosionen. Man fällt hinein in diesen Blick, und stößt auf Vulkane und eine alles versengende Hitze. Diese Augen sind sicherlich tiefer als die Augen jedes Menschen. Ihr Abgrund enthält eine seltsame Wollust: die eigene Furcht wird wie von einem weichen Mantel verdeckt, und die eigene Panik findet Zuflucht in den dunklen Pupillen, die noch ganz anderes schon kennen. In der brennenden Schwärze gehen Gut und Böse verloren. Schmerz glüht auf wie ein phantastisches Wetterleuchten, und Süße verbündet sich mit ihrer dunklen Feindin - der Gewalt.
Zu Uranus:
...Uranus amüsieren solche Geschichten, die zuweilen zu später Stunde in der Tafelrunde der Freunde erzählt werden. Er kann sich kaum an sie erinnern. Es fällt ihm schwer, sich eine sexuelle Identität zuzulegen, fast scheint ihm das wie ein Zwang. Also sucht er an den Rändern des Geschlechts. Merkur ist der wahre Androgyne, der, der sich zwischen Mann und Frau nicht entscheiden mag, sondern beides einschließen will. Uranus dagegen liebt den Kontrast. Er hat eine Vorliebe dafür, die Grenzen des Sexus scharf und ohne Tabu abzuziehen ... bis in die Bereiche, die dem Phallus bis dahin versagt blieben. Und dann erregt es ihn wieder, einen doppelt heftigen Kult des eigenen Mann-Seins zu treiben. Aber Pluto ließ einmal fallen - und alle wissen, dass sie weiß wovon sie redet -, dass Uranus im Grunde nicht wirklich interessiert sei an den Fragen des Sexus. Und dass er Horror habe vor Liebesromanzen, die ihn, gemeinsam mit einer einzigen Person, einzingeln könnten. Uranus ist besser in der Art von Zuneigung, die aus dem Stoff der Freundschaft gemacht ist, aus weniger dramatischen, doch umsomächtigeren Qualitäten wie Toleranz, gegenseitigem Respekt und einer weisen Distanz. Ihm liegt die Idee der Brüderlichkeit näher als die der Liebesaffäre - die geistige Brüderlichkeit, nicht die des Bluts.Er hat Freiheit neu definiert - aber es wird wahrscheinlich noch eine ganze Weile dauern, bis seine Definition verstanden wird. Im riesigen Raum, ohne Grenzen gesetzt, sticht er die Konturen des Einzelnen scharf aus, um sie dann mit einembreiten Pinsel zu verwischen. Aus den erhaltenen Farben malt er das Bild des Kollektivs. Dabei hat er dem individuellen Sein ein neues Verhältnis zur Objektivität gegeben. Wenn man ihm glaubt - und er selbst ist überzeugendes Beispiel -, dann ist es genau der Punkt, an dem sich das absolut individuelle mit dem absolut objektiven kreuzt, an dem die Freiheit entsteht. Uranus kannsich ausleben in seinen Exzessen und Extravaganzen, weil er sich niemals ganz identisch glaubt mit dem, was ihn von den anderen so klaffend zu trennen scheint. Er weiß, dass seine Andersartigkeit nur als relative existiert - und das dies für jegliche Differenz gilt. "Objektiv gesehen", erklärt er ernst, "wiegt keine Freiheit mehr als die andere." Alle sehen ihn erwartungsvoll an. "Subjektiv gesehen -" fährt er fort und grinst, "subjektiv gesehen ist meine eigene Freiheit natürlich immer die wichtigste." Merkur ist enttäuscht. "Das sind Klamotten, Uranus !" Uranus zwinkert ihm zu. "Mein lieber Merkur - ich rede hier nur wie einer von den Menschen. Denn so wird es unter ihnen gehandhabt. Allermeistens zumindestens. Wir Freunde hier, unter uns, wir haben es da noch ganz gut. Aber diese armen Wesen glauben, dass "subjektiv" und ihr "selbst" miteinander identisch seien, und dann wundern sie sich, dass sie ihr ganzes Leben lang in die Scheiße rutschen. Aber sie müssen da vielleicht durch. Sie glauben, ihr "Selbst" sei dieses bizarre Erlebnis ihrer subjektiven Emotionen und Sensationen. Sie bleiben verbarrikadiert hinter diesem Irrtum. Wenn sie da mal rauskämen, so wie wir ... na ... ?!" Und er beugt sich hinüber zu Merkur, und hintervorgehaltener Hand, so als erzähle er einen dreckigen Witz, flüstert er ihm zu: "Wenn man das subjektive Empfinden ganz durchquert hat, kommt man in das Gebiet der objektiven Sicht. Aber weder in dem einen noch in dem anderen Reich ist man wirklich glücklich. Erst wenn man beides, das Objektive und das Subjektive, als eine Bewegung , nicht aber als eine Tatsache entdeckt hat, erreicht man das Land des Selbst.." Er setzt sich wieder gerade hin. "Du meinst das Land der F reiheit ?!" sagt Neptun, die ganz genau zugehört hat. "Ja - das ist das Land der wirklichen Freiheit."Durchmesser: ca.51.800 km
Abstand zur Sonne: 2.869.600.000 km
Umdrehung um die eigene Achse: 58 Tage 16 Stunden
Umlaufbahn um die Sonne: 84 Jahre
Masse: (Erde = 1):14,5
Dichte: (Wasser = 1):1,3
Volumen: (Erde= 1): 67
Temperatur: im Durchschnitt -214 Grad
Uranus Abstand zur Sonne ist doppelt so groß wie der von Saturn. Er wurde am 13. März 1781 von dem englischen Musiker William Herschel zum ersten Mal in einem Fernrohr gesehen. Diese Entdeckung fällt historisch in dieselbe Epoche wie der Eintritt in das technische Zeitalter und der geistige Beginn der Moderne.
Uranus Oberfläche ist ein Gemisch aus Wasser und Ammoniak. Keine Erhebungen, Risse oder Krater sind darauf zu erkennen. Im Fernrohr sieht er aus wie ein glatter Ball. Seine Atmosphäre ist aus Methan, dieses Gas gibt ihm seine blau-grüne Farbe. Methan kommt im Bereich der drei äusseren Planeten vor. Sein Zentrum besteht aus Fels und Eisen. Während alle Planeten in einem rechten oder leicht geneigten Winkel zu ihrer Umlaufbahn kreisen, ist Uranus der einzige, dessen Achse PARALLEL zu seiner eigenen Laufbahn steht, bzw. LIEGT.
Er verweilt jeweils 7 Jahre in einem Zeichen.
In allen Religionen ist die Zahl 7 eine mystische Zahl, 7 ist auch die Zahl der Magier, und sie taucht in vielen Mythen und Märchen auf.
Uranus ist, wie Jupiter und Saturn, von einem System aus Ringen umgeben, die man aber selbst mit den grössten Fernrohren der Welt nicht erkennen kann. Ungefähr 15 Satelliten aus Fels und Gasen kreisen um ihn.
Was man mit Uranus verbindet:
Farben: lichtes Blau, silbriges Weiss und ganz vielfarbig gestreifte Anordnungenvon Farbtönen
Steine: Kobalt, Amber, Jacinth
Metall: Uran
Im menschlichen Körper : die Aura, das Magnetfeld um den Körper
Sternzeichen: Wassermann
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