Hans Sterneder war einer der großen Mystiker, Weisen und Eingeweihten des 20. Jahrhunderts. Er war nicht nur Dichter und Schriftsteller, er war ein Wissender, ein Künder, ein Lichtträger. Er empfand es als seine Berufung, den Menschen mit seinen Werken ein Wissen zu bringen, das er selbst als „Menschheits-Urwissen“ bezeichnete.
Den Kern dieses „Menschheits-Urwissens“ nannte er Gralsweg, Einweihungsweg, königlicher Pfad oder auch große Verwandlung. Damit meinte er einen zwölfstufigen Wntwicklungsweg durch die Tierkreiszeichen.
Wer diesen Weg geht, wird zum Meister des Lebens, der alles Schicksalhafte, alles Karma und alles Sündhafte hinter sich gelassen hat, der - angespornt durch das Erkennen der geistigen Welt und die schmerzhafte Läuterung der eigenen Verfehlungen - sich emporgerungen hat in die Höhen der vollkommenen Gottverbundenheit, der das Irdisch-Stoffliche bezwungen und das Himmlisch-Geistige sich errungen hat und der Eins geworden ist mit dem Göttlichen, mit Gott.
Der Herausgeber hat in diesem wundervollen Lesebuch aus unterschiedlichen Werken Sterneders zusammengetragen, was der Dichter über den Gralsweg geschrieben hat.
Die zwölf Entwicklungsstufen des Lebens
Der Zuhörer fällt mit geradezu flammender Begeisterung ein:
»Dann ist also der Tierkreis die exakteste biologische Aufzeichnung des Lebens!«
Der Alte bejaht. Der Junge fährt fort:
»Ich weiß, dass alle Gelehrten und Wissenschaftler, soweit sie sich mit dem Tierkreis beschäftigen, freimütig bekennen, dass es ihnen bis zum heutigen Tag nicht gelungen sei, seinen Sinn und sein Geheimnis zu ergründen und dass sie nicht wüssten, was der Tierkreis darstellt.
Deute ich den Tierkreis also richtig, wenn ich aufgrund aller deiner großartigen Darlegungen sage: Der Tierkreis ist der zwölfstufige Entwicklungsweg alles irdischen Lebens«.
Der greise Lehrer nickt mit warm zustimmendem Lächeln:
»Ja, du hast mit diesen Worten Sinn und Geheimnis derart erschöpfend umrissen, wie ich es nicht besser auszudrücken vermöchte.
Und so wirst du begreifen, dass der Tierkreis das älteste und heiligste Wissen der Menschheit ist!
Da dieses an den Himmel geschriebene Leben unsterblich ist – du ersiehst seine Unsterblichkeit sinnfällig an der alljährlichen Wiederkehr des Pflanzenreiches, indem die im Spätherbst scheinbar gestorbene Pflanze im Frühling immer wieder diesen scheinbaren Tod überwindet und aus dem winterlichen Erdengrab verjüngt in die lichte Sonnenwelt emporsteigt –, so gaben sie diesem sich ewig verjüngenden Lebenskreis den Namen Tyrkreis.
Denn Gott Tyr war bei den nordisch-germanischen Völkern der Jünglingsgott; der die dauernde Wiederkehr und Unsterblichkeit des Lebens verkörperte.
Erst die Menschen weit späterer Zeit, in der sich die große Tragik der Menschheit vollzog und diese das Urwissen vom Leben verlor und aus dem Licht des Geistwissens in die Finsternis des Stoffwahnes versank und nichts mehr vom strahlenden Jünglingsgott Tyr wusste, deuteten den Tyrkreis (den Kreis der Unsterblichkeit des Lebens) in den TIERKREIS um – weil sie in den zwölf Bildern des himmlischen Lebenskreises unter anderem auch fünf Tiere sahen.
Wenn du in dieser Nacht im Sarkophag der Königskammer liegen und deine Einweihung vollziehen wirst, werden dir die Geheimnisse der Schöpfung aufgehen und dir auch die zwölf Entwicklungsstufen alles irdischen Lebens der drei Reiche und der geistige Einweihungsweg bewusstwerden. Daher will ich dir jetzt diese zwölf Stufen nicht darlegen.
Hingegen will ich dir jetzt ein anderes sagen.
Als die Menschheit ergründet hatte, was das Leben ist, erkannte sie auch, dass dieses Leben in den stofflichen Körperhäusern, dem Lebendigen, das Höchste auf Erden war.
Denn ohne Leben gäbe es, um es noch einmal zu betonen, keine Geschöpfe. Gäbe es aber keine Geschöpfe, so würde es auch keine Menschen geben. Wenn es aber keine Menschen gäbe, dann würde es auch keine Sprachen, keine Religionen, keine Kulturen, keine sozialen Ordnungen geben.
Mit einem Wort, dann würde es nichts auf Erden geben. Dann wäre sie eine kahle, leere Kugel.
Dass sie das nicht ist, verdankt die Erde dem Leben, also dem geistigen Urgrund: den von Gott geschaffenen GEISTWESEN.
Da dieses unsterbliche Leben, wie wir wissen, die Wahrheit und Wirklichkeit seiner stofflichen Spiegelbilder ist und diese somit durchdringt, trägt und bewegt, so ist es begreiflich, ja selbstverständlich, dass das Geheimnis des Lebens von allen Völkern der Erde gefunden und angenommen werden musste und warum kein Volk der Erde den Tierkreis (der die Verkörperung des Lebens ist) jemals aufgab.
Sprachen haben sich verwandelt, Religionen haben sich verändert, Kulturen sind versunken, ja ganze Völker ausgestorben.
Nur der Tierkreis, die himmlische Tafel des Lebens, blieb durch all die Jahrtausende unverändert bis zum heutigen Tag. Und er wird bestehen bleiben, solange es eine Schöpfung gibt.
Er kann nie aufgegeben, nie überwunden und verändert werden, weil er der Urgrund alles Lebendigen ist und weil dieses in den Körpern verborgen hausende Leben unsterblich und universell ist!«
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