Dieses Buch beinhaltet 25 Gespräche, die ein historisches Vorbild im Corpus Hermeticum haben. Diese Gespräche bieten eine Reihe von Kontemplationen an über den Stern der Weisen und das Leben Christi in Verbindung mit den Geheimnissen des Kosmos. Sie sind ein Ausdruck der uralten Mysterienweisheit von den Sternen. Die Gespräche sind in Form des Platonischen Dialogs, der in den Werken benutzt wird, die dem ägyptischen Weisen Hermes Trismegistus („Dreimal Größter Hermes“) zugeschrieben sind. Die Gespräche finden in dem Sonnentempel statt, in dem Hermes und seine drei Schüler – Tat, Asklepius und König Ammon – beisammen sind, und zwar richten sich die Gesprächeauf den Weg des Christus, der im Mysterium von Golgatha seinen Höhepunkt fand. Sie berühren auch die Wiederkunft Christi und möchten einen Beitrag geben für einen modernen „Königsweg“, der zu einer christlichen Sternenweisheit führt
Robert A. Powell (1947) studierte zunächst Mathematik, später Heileurythmie. Promotion an der Universität Warschau. Er ist Autor verschiedener astrosophischer und christologischer Werke und arbeitet neben seinen astrologischen Studien als Heileurythmist.
Ein Gespräch des Hermes mit Tat: Die Geheimnisse des Tierkreises
Hermes: Hier im Sonnentempel werden Mysterien der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dem Geistesauge geoffenbart. Lasst uns unsere Herzen erheben in Reinheit des Geistes und der Seele, zur Vorbereitung auf ein heiliges Gespräch.
Tat: Du, Vater, der Du die Geheimnisse des Alls schaust, wir bitten Dich, sprich uns von dem Kreise der Sternbilder, den man den Tierkreis nennt.
Hermes: Mein Sohn, es ist gut, dass wir das Gespräch beginnen, indem wir das unaussprechliche Geheimnis des allumfassenden Kreises von Sternen im Innern bewegen, denn das wird uns auch wieder und wieder zur Betrachtung immer erhabenerer kosmischer Mysterien führen. Was ist der Tierkreis? Und wie lange besteht er schon? Ja, der Tierkreis ist der Kreis von Sternen, der die Bewegungen von Sonne, Mond und Planeten umgibt. Er ist in zwölf Sternen-Räume eingeteilt, jeder in Übereinstimmung mit dem Tier oder der menschlichen Gestalt benannt, dem die kosmische Kraft entspricht, die aus dieser Region erstrahlt. Er besteht seit undenklichen Zeiten. Aber lass mich jetzt Bezug nehmen auf jemanden, einen älteren Bruder der Menschheit, der es mehr als je ein anderer Sterblicher vermocht hat, die Geheimnisse des Tierkreises zu durchdringen. Ich meine ihn, der in alten Zeiten den Namen Zarathustra trug. Ich betrachte ihn als geistigen Vater; und von ihm habe ich viel gelernt über den Tierkreis und die Mysterien der Sterne. Schon vor langen Zeiten im alten Persien war Zarathustra durch das erhabene Wesen der Sonne, Ahura Mazdao, eingeweiht, der ihn zum Wissen über den Kosmos erhob. Zarathustra wurde das Mysterium des Vaters und des Sohnes gezeigt — der Vater, Zerwan A karana, bedeutet „"Unendliche Zeit" und der Sohn, Ahura Mazdao, "„Licht-Aura". Er nahm die „Licht-Aura wahr, wie sie die Sonne umgibt und ihr innewohnt. Und über und jenseits der Sonne nahm er den mächtigen Kreis von Sternen wahr, den Tierkreis, als die äußere Erscheinung von Zerwan Akarana, dem himmlischen Vater, dem Vater von beiden, Ahura Mazdao und auch von Ahriman, dem bösen Zwilling. In jenen lang vergangenen Tagen des alten Persien sprach Zarathustra von vier königlichen Sternen als den vier Grundsteinen des Tierkreises: Aldebaran, der zentrale Stern des Stier und dessen Auge; Regulus, das Herz des Löwen, das aus der Brust des Löwen scheint; Antares, das rotglühende Herz des Skorpion, der zentrale Stern des Skorpion; und der helle Fomalhaut im Munde des Südlichen Fisches, unterhalb des Wasserstromes, der aus dem Gefäß des Wassermann fließt. Diese vier Sterne bilden ein Kreuz im kosmischen Raum aus den vier Tierkreiszeichen —Stier, Löwe, Adler (Skorpion) und dem Menschen (Engel). Und die kosmische Vision dieser vier Zeichen, als die Säulen des Universums, war nicht nur Zarathustra geschenkt, sondern später auch dem Propheten Ezechiel und noch später dem Evangelisten Johannes. Dieser beschreibt in seiner Offenbarung, der Apokalypse, wie er den Thron Gottes sah und an jeder Seite des Throns vier heilige Wesen. Sie trugen den Thron als Wagen — der , der Löwe, der Adler, der Mensch, jeder mit Flügeln und voller Augen ringsherum; Tag und Nacht sangen sie Gott dem Herrn, dem Allmächtigen, den Zarathustra Zerwan Akarana nannte, ein Loblied.
Tat: Aber warum, Vater, nur vier heilige Wesen? Sehen wir nicht zwölf große Wesen in dem Sternenkreis des Zodiak?
Hermes: ja, mein Sohn, es ist wahr, dass wir zwölf Wesen sehen in den Sternen des Tierkreises. Aber schau genauer und du wirst sehen, dass die Sternbilder des Stier, des Löwen und des Skorpion mit ihren hell strahlenden Sternen — Aldebaran, Regulus und Antares — aus den anderen hervorleuchten. Und zum Wassermann hinüberschauend: Ist es nicht ein eindrucksvoller Anblick, den hell leuchtenden Fomalhaut im Munde des Südlichen Fisches zu sehen, in welchen die Wasser aus seinem Gefäß strömen? So siehst du, mein Sohn, dass im Kreise des Zodiak die vier Sternzeichen —der Stier, der Löwe, der Adler (Skorpion) und der Mensch (Wassermann) — hervortreten, und es sind diese vier heiligen Wesen, die sich als erste dem geistigen Auge offenbaren, wenn es sich zur Sphäre des Zerwan Akarana erhebt. So mächtig erscheinen diese Vier! Sie erweisen sich selbst gewissermaßen als Stützpfeiler, die den Wagen Gottes tragen.
Aber wenn das geistige Auge genauer wahrnimmt, sind diese vier heiligen Wesen an jeder Seite flankiert. Schauen wir zum Menschen, dem Wassermann — der in Wirklichkeit ein Engel ist, denn er ist geflügelt —, so sehen wir ihn auf einer Seite flankiert durch das heilige Wesen, das als ein Ziegenfisch erscheint, und auf der anderen Seite sind zwei Fische durch eine Kordel verbunden, welche als Sternbild der äußere Aspekt desjenigen Wesens sind, welches von dem Sternzeichen Fische ausstrahlt. Wenn wir in die Richtung des Menschen schauen, sehen wir ihn an der Ostseite flankiert durch die Fische und an der Westseite durch den Ziegenfisch, den Steinbock. So ist es mit dem Stier, der nach Osten durch die Zwillinge und im Westen durch den Widder begleitet wird; auch beim Löwen, im Osten von der Jungfrau und im Westen durch den Krebs; und beim Adler oder Skorpion, nach Osten flankiert durch den Schützen und nach Westen durch die Waage. Die vier heiligen Wesen in der Vision Ezechiels und des heiligen Johannes vertreten daher den großen Kreis der zwölf heiligen Wesen, die das ganze Universum umfassen und in den zwölf Sternzeichen des Tierkreises wohnen. Alle zwölf strahlen aus von den verschiedenen Tierkreiszeichen, aber die Vier treten als Repräsentanten hervor. Ebenso wie die vier Himmelsrichtungen — Nord, Süd, Ost, West — die Hauptachsen des Raumes vertreten, so die vier Zeichen Stier, Löwe, Skorpion, Wassermann —die Hauptachsen des Tierkreises. Sie werden die „festen Zeichen des Tierkreises genannt.
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