Für den Stern von Bethlehem sind schon verschiedene astronomische Erklärungen vorgeschlagen worden, doch war keine so überzeugend, dass sie sich hätte durchsetzen können. Gibt es zu dem Thema überhaupt noch etwas zu sagen? Dieter Koch wählt einen neuen Weg: Der Text von Matthäus 2,1f. weist bei unvoreingenommener Lektüre zunächst auf einen kaum spektakulären heliakischen Aufgang der Venus hin. Gestützt wird diese Deutung anscheinend durch Offenbarung 22,16, wo Jesus ausdrücklich als „der glänzende Morgenstern" bezeichnet wird. Die Jungfraugeburt Jesu scheint anzuzeigen, dass der Aufgang des Morgensterns sich in der Jungfrauzeit, und zwar aus dem Kopf der Jungfrau, ereignet hat. Die apokalyptische Frau von Offenbarung 12,1 ff. verlangt, dass diese Konstellation sich in der Nähe eines Neumondes und möglichst am jüdischen Neujahrstag ereignet haben muss. Verblüffend ist, dass es um 2 v.Chr. tatsächlich ein Datum gab, das all diese Vorgaben erfüllt. Der Autor studiert die Symbolik dieser astronomisch-kalendarischen Konstellation und stellt fest, dass sie auf die Geburt des Messias hervorragend passt. Es steht zur Debatte, ob dieses Geburtsdatum realistisch ist oder von frühchristlichen Autoren nur wegen seiner Symbolkraft gewählt wurde. Untersucht wird auch die Bedeutung der Geburtssternlegende im Kontext jüdischer, griechischer, persischer, me-sopotamische und astrologischer Traditionen.

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