Bereits in den Anfängen der Individualastrologie verspürten die antiken Astrologen den Wunsch, ihre Prognosen nach dem Zeitpunkt der Konzeption als dem eigentlichen Beginn des menschlichen Lebens zu richten.Die vorliegende Untersuchung übersetzt und analysiert alle Texte griechischer und römischer Autoren zur Empfängnishoroskopie: Der bedeutende Astronom und Astrologe Ptolemaios aus Alexandria (2. Jh. n.Chr.) beschäftigt sich sehr differenziert mit der Frage, ob die Konstellation zum Zeitpunkt der Empfängnis oder der Geburt den entscheidenden Einfluss auf das Leben des Menschen ausübt. Andere astrologische Fachschriftsteller überliefern teilweise höchst komplizierte Anleitungen, um den Konzeptionszeitpunkt nachträglich zu berechnen. Besonders eindrucksvoll ist eine Methode, die dem Thot-Priester Petosiris zugeschrieben wird. Vettius Valens (2. Jh. n.Chr.) und Hephaistion (4. Jh. n.Chr.) behandeln diese Regel sehr ausführlich und wenden sie sogar zur Berechnung des eigenen Konzeptionshoroskops an. Zudem existieren verschiedene Theorien, mit denen die antiken Astrologen die Dauer der Schwangerschaft zu bestimmen suchten. Mit der Gestationslänge gingen Prognosen über die Lebensfähigkeit der Neugeborenen einher: Nach antiker Anschauung galt beispielsweise ein Achtmonatskind im Gegensatz zu den im siebten, neunten bzw. zehnten Monat Geborenen als nicht lebensfähig.Plutarch überliefert uns das einzige Beispiel für die Praxis der Konzeptionshoroskopie: das von Tarutius berechnete Empfängnis- und Geburtshoroskop des Romulus
Leider sind noch keine Bewertungen vorhanden. Seien Sie der Erste, der das Produkt bewertet.
Sie müssen angemeldet sein um eine Bewertung abgeben zu können. Anmelden