Zunächst stellt der Autor Überlegungen zur Theorie und Praxis der Prognose an. Im zweiten Teil beschreibt er sehr praxisnah und einprägsam, was die Planeten in den Häusern sowie in wechselseitiger Verbindung für eine Bedeutung in der Prognose haben. Ebenso gibt er Deutungen für die Dispositoren und hat damit ein nützliches Nachschlagewerk geschaffen. Seine Botschaft lautet: Nicht auf die Vorausschau kommt es an, sondern auf die Rückschau – auf das Nachdenken über die Zusammenhänge.

Alexander von Pronay (1927-2007) ist durch seine journalistische Arbeit in weiten Kreisen als seriöser Astrologe bekannt geworden. Er brachte 25 Jahrgänge des "Lorcher Astrologischen Kalenders" und 17 Fachbücher heraus. Ehrenmitglied des Deutschen Astrologen Verbandes (DAV).
Der Standort des Dispositors
Die Lehre von den Dispositoren verdanken wir Jean Baptiste Morin (1591-1659), dem Privatastrologen des Kardinals Richelieu. Sein Hauptwerk, die „Astrologia gallica", erschien erst nach seinem Tode. Die Spitze eines jeden Horoskophauses fällt bekanntlich in irgendein Tierkreiszeichen. Der Regent dieses Zeichens wird „Dispositor" genannt, d.h. Bestimmer über die Angelegenheiten dieses Ereignisfeldes. Selten genug geschieht es, daß er selbst in diesem Hause anwesend ist. Meistens befindet er sich in einem anderen Haus des Horoskops. Im Horoskop Goethes fällt die Spitze des 2. Hauses in den Schützen.
In seinem Horoskop ist der Energieplanet Mars im 2. Haus anwesend. Im Sinne der Lehre Morins gilt er nicht als Dispositor. Die Erfahrung schreibt ihm aber eine grundlegende Bedeutung zu. Es ist einleuchtend, zunächst Mars über den finanziellen Status zu befragen, da er ja in diesem Sektor steht. Drückt Schütze Geld und Besitz aus, nennt Mars die eigene Tüchtigkeit als Ursache. Jupiter, der Herrscher oder Regent des Schützen, ist jedoch nicht anwesend. Als Hausherr gilt er als der eigentliche „Dispositor" der Angelegenheiten dieses 2. Hauses. Er befindet sich jedoch im 4. Haus. Somit liegt hier eine Standortverschiebung vor. Diese besagt, daß es einen Zusammenhang zwischen den Angelegenheiten des 2. Hauses (Geld, Besitz) und dem 4. Haus (Eltern) gibt. Bedeutet Schütze hier Wohlhabenheit, nennt das Zeichen, in dem der Dispositor steht, die näheren Umstände oder erläutert die Gründe. In Goethes Fall also materielle Reserven durch die Eltern, aber auch Reichtum im Alter.
In Hitlers Horoskop ist Jungfrau an der Spitze des 11. Hauses (Freundschaften). Es ist leer, durch keinen Planeten besetzt, aber nach Morin dennoch für die Deutung heranzuziehen. Dispositor ist der Regent des Jungfrau-Zeichens Merkur. Er ist in Hitlers Radix im 7. Haus. Jungfrau-Freundschaften sind für HE nützliche Kontakte, reine Zweckbindungen. Das 7. Haus (Öffentlichkeit, Partnerschaften) ist insofern von Einfluß, weil es gewissermaßen das Zielgebiet des Deutungsfaktors ist. Hitlers Freundschaften kamen viel weniger durch sein öffentliches Wirken zustande, als daß sie private Ursachen hatten oder in Zusammenhang mit seiner engeren Parteiarbeit standen. Sie waren durchaus merkurischer Natur oder Herkunft, wie das Zeichen Jungfrau am 11. Haus belegt. Sie waren ihm aber ganz entscheidend nützlich bei der Durchführung seiner die breite Öffentlichkeit betreffenden Aktionen wie bei der Auseinandersetzung mit Widersachern oder Feinden; also in Dingen, die das 7. Haus betreffen, wo Merkur seinen Platz zur Geburtszeit hatte. Dies als Bespiel für die wichtige
Regel:
Die Ursache der Angelegenheit, über die der Dispositor aussagt, liegt in dem Hause bzw. Zeichen wo er herrscht. Was dadurch bewirkt oder beeinflußt wird, ergibt sich aus der tatsächlichen Position des Gestirns nach Haus und Zeichen.
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Helga Sobek 03.10.2017Ein sehr gutes Nachschlagewerk, ich kenne es seit zig Jahren und nehme es immer wieder gern zur Hand. Helga Sobek 03.10.17
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