In dem Buch wird aufgezeigt, wie sich Suchtmuster im Horoskop erkennen lassen. Dabei geht es nicht nur darum, ob man selbst eine Neigung zu Abhängigkeit hat. Ebenso schärft dieses Buch den Blick jener Menschen, die sucht gefährdete Menschen im Umfeld haben oder co-abhängig sind. Sucht ist im Grunde eine Sehnsucht nach Ganzheit und Spiritualität. Nicht jeder der Suchtmuster aufweist, wird zwangsläufig auch süchtig. Rechtzeitig erkannt gibt es auch andere Möglichkeiten, das Bedürfnis nach Entgrenzung zu erfüllen
Jessie Adler Gral ist Diplomsoziologin und Dozentin in der Erwachsenenbildung. Sie ist Autorin astrologischer Lehrbücher und zahlreicher Artikel in namhaften Fachzeitschriften. Die erfahrene Astrologin und anerkannte Spezialistin für Partnerschaftastrologie hat die Astrologie um viele neue Methoden bereichert, darunter das Animusprofil, die karmischen Beziehungsrollen, die Gesamtvereinbarkeit und das Suchtstrukturmuster. Darüberhinaus veröffentlicht sie auch erfolgreich Romane und Gedichte. Website: www.jessieadlergral.de
Suchtneigung und ihre astrologischen Komponenten
Sucht ist eine Krankheit. Jede Krankheitsdisposition eines Menschen spiegelt sich in seinem Kosmogramm und ist an bestimmten Konstellationen erkennbar. Ohne Schwierigkeiten ist ablesbar, in welchem Körperbereich oder an welchen Organen ein Mensch somatisiert, wenn er somatisiert. Abhängigkeit ist eine Erkrankung geistig-seelischer Natur; die Disposition zur Sucht müsste sich also, so folgerte ich, ebenfalls im Kosmogramm spiegeln.
Das Herausdestillieren des Suchtstrukturmusters war ein langwieriger Prozess. Für den interessierten Leser finden sich im Anhang ausführliche Informationen zu diesem Suchprozess. Auffallend war, dass viele der Abhängigen-Kosmogramme außerordentlich «belastet» wirkten. Sie zeigten eine Vielfalt herber Spannungskonstellationen, und oft – aber keineswegs immer – sahen die Kosmogramme der Abhängigen im Vergleich zu denen nicht abhängiger Menschen ziemlich dramatisch aus. Im einzelnen Süchtigen-Kosmogramm fanden sich mit großer Regelmäßigkeit vielfältige starke Spannungsaspekte entweder des Neptuns oder des Plutos, Saturns oder Uranus zu persönlichen Planeten. Langsam wurde mir die Bedeutung «astrologischer Buchstaben» und die Notwendigkeit einer holistischen Betrachtungsweise klar.
In der Astrologie kann der gleiche Sachverhalt durch sehr verschiedene Konstellationen ausgedrückt werden. Mond im 8. Haus hat eine ähnliche Qualität wie Mond im Skorpion oder eine Mond/Pluto-Verbindung oder selbst Pluto im Krebs. Die Astrologie ist bei aller unglaublichen Kompliziertheit doch auch wieder von genialer Einfachheit. Es gibt zwölf kosmische oder planetarische Energien, die sich zwar differenziert, aber klar und eindeutig beschreiben lassen. Das macht die Astrologie einfach. Und es gibt die unterschiedlichen Kombinationen dieser Energien in unterschiedlichen Stärkeanteilen und Mischungen, und zwar sowohl in Form von Zeichenbesetzungen als auch in Form von Aspekten und Häuserbesetzungen – und das macht die Astrologie unendlich vielfältig und kompliziert.
Ich begann eine systematische Untersuchung des achten, zehnten, elften und zwölften «astrologischen Buchstabens» in den Kosmogrammen Abhängiger. Plötzlich trat das Suchtstrukturmuster aus seinem Dunkel hervor. Im Grunde war dieses Konzept auch völlig einleuchtend: Uranus, Neptun und Pluto sind transzendente Energiemuster, die die Abwehr, die Grenzsetzungsbestrebungen und die starren Ego-Strukturen des Saturns (Hüter der Schwelle) in jedem Fall plötzlich sprengen oder sprunghaft erweitern (Uranus), subtil unterminieren oder auflösen (Neptun) oder brutal wegreißen und vollständig eliminieren wollen (Pluto).
Bevor wir uns die schöpferische und zerstörerische Seite dieser vier kosmischen Energien genauer ansehen, möchte ich noch ein liebgewordenes astrologisches Vorurteil korrigieren, das sich im Verlauf meiner Untersuchungen als gegenstandslos erwiesen hat. Immer wieder wurde mit großer Überzeugung behauptet, die Wasserzeichen Fische, Skorpion und Krebs seien besonders suchtgefährdet.
Dies trifft nicht zu: Wasserzeichen sind nicht suchtanfälliger als die Vertreter der übrigen Tierkreiszeichen! Die Entstehung dieser falschen Vorstellung ist allerdings verzeihlich, da Astrologen natürlich immer wieder beobachtet haben, dass das achte (Skorpion/Pluto) und das zwölfte (Fische/Neptun) kosmische Prinzip am Suchtprozess mit-beteiligt waren.
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