Wenn im Horoskop zwei Planeten miteinander ein Sextil (60°) bilden und beide im Quincunx (150°) zu einem dritten Planeten stehen, bilden sie zu dritt eine Yod-Figur. Diese Figur hat eine einschneidende Bedeutung. Die Wirkung der Yod-Figur steht mit den Problemen in einer Familie über mehrere Generationen hinweg in Zusammenhang. Letzteres ist auch der Fall bei Planeten, die keinen Aspekt mit anderen Planeten bilden. Menschen mit Yod-Figuren oder unaspektierten Planeten sind oft von Kindesbeinen an Außenseiter und haben schon jung mit Unsicherheit und dem Gefühl, anders zu sein, zu kämpfen. Ihre Chance, in problematische und ausweglose Situationen zu geraten, ist größer, was von selbst die Frage aufwirft: Warum passiert das ausgerechnet mir? Karen Hamaker-Zondag analysiert die Hintergründe, betrachtet sie in einem erweiterten Blickwinkel und zeigt, dass diese lästigen Facetten gewöhnlich zu einer einmaligen inneren Entwicklung führen. Es zeigt sich, dass Menschen mit diesen Faktoren in ihrem Horoskop häufig eine besondere Rolle spielen, wenn eine Wende eintritt oder wenn sich neue Entwicklungen in der Familie oder Gesellschaft vollziehen, vor allem, wenn sie selbst begreifen, was sich in ihrem Inneren abspielt. In diesem Buch baut die Autorin Schritt für Schritt die theoretischen Hintergründe auf, nennt Deutungshinweise und gibt Tipps, wie man im Alltag mit diesen Horoskopfaktoren umgehen kann. Der zweite Teil des Buches besteht aus einschneidenden, oft erschütternden und fesselnden Beispielen aus dem Leben von Menschen, die bereit waren, offenherzig darüber zu sprechen.
Was ist ein Yod?
Ein Yod ist eine Aspektfigur, bei der ein Punkt (MC oder Aszendent oder ein Planet) jeweils ein Quinkunx zu zwei weiteren Punkten/Planeten bildet, während diese bei¬den miteinander im Sextil stehen. An einem Yod kann entweder das MC oder der Aszendent beteiligt sein. Da wir aber keine Aspekte zwischen MC und Aszendent bil¬den, können diese beiden nicht gleichzeitig an einem Yod beteiligt sein. (Das Wort Yod stammt aus dem Hebräischen und bedeutet „Hand".)
Die Astrologie benennt eine Reihe von Aspekten, die im Horoskop eine geschlosse¬ne Figur bilden können. Wir kennen zum Beispiel das große Trigon, das Punkte in den drei Zeichen eines Elements miteinander verbindet, oder das große Quadrat, das Punkte in den vier Zeichen eines Kreuzes miteinander verbindet und so weiter. Die Deutungsrichtung einer Aspektfigur wird unter anderem von der Bedeutung der beteiligten Aspektarten und der beteiligten Planeten bestimmt. Allerdings ist noch mehr zu beachten. Um wirklich zu verstehen, worum es bei Aspekten und Aspektfi¬guren im Allgemeinen und bei einer Yodfigur im Besonderen geht, müssen wir zunächst einen Umweg machen und verschiedene astrologische Regeln und Deu-tungsfaktoren mit einbeziehen, um diese bei der Besprechung der Yodfigur auf einer tieferen Verständnisebene zusammenzubringen.
Aspekte
Technisch gesehen ist ein Aspekt ein Winkel, den die Planeten am Himmel, von der Erde aus betrachtet, bilden. Zahllose Winkel sind möglich, aber die Geschichte hat uns gelehrt, dass bestimmte Winkel sehr deutlich in ihrer Auswirkung sind, andere wiederum nur geringfügig oder gar nicht zum Tragen kommen. Kepler nahm eine Einteilung von Haupt- und Nebenaspekten vor. Die Hauptaspekte waren seit jeher die Konjunktion (0°), das Sextil (60°), das Quadrat (90°), das Trigon (120°) und die Opposition (180°). Alle diese Winkel sind durch die Zahl 30 teilbar, was der Gradzahl eines ganzen Zeichens entspricht. Damals wurden ausschließlich Aspekte inner¬halb der Zeichengrenzen als wichtig erachtet. Die einzigen Aspekte, die bei dieser Reihe von Hauptaspekten fehlen, aber ebenfalls durch 30 teilbar sind, sind das Halbsextil (30°) und das Quinkunx (150°). Sie wurden als Nebenaspekte behandelt.
Kepler schuf eine Vielzahl neuer Aspekte, indem er Musik und Zahlenlehre mit der Idee der astrologischen Aspekte verband. Er kannte das Quinkunx, schuf aber auch völlig neue Aspekte. Da Kepler eine Reihe von Aspekten benannte, deren Winkel nicht mehr durch 30 teilbar war, tauchte das Problem auf, dass man beispielsweise ein Quintil (72°) zwischen den Zeichen Widder und Krebs fand (LB. ein Planet auf 29° Widder und ein anderer 72° weiter auf 11° Krebs), aber auch eines zwischen Widder und Zwillinge (z.B. ein Planet auf 2° Widder und der andere 72° weiter auf 14° Zwillinge). Er gab den Aspekten auf dem Hintergrund von Musik und Zahlenlehre eine eigene Bedeutung, und die Winkel, die zu den Aspekten gehörten, wurden seit Kepler eigentlich strikt mathematisch betrachtet, ohne den Zeichenhintergrund der beteiligten Planeten mit einzubeziehen. Das bedeutete, dass die bewährte Arbeitsmethode, bei der ein Planet unauflöslich mit dem Zeichen, in dem er steht, verbun¬den ist und wobei der Zeichenhintergrund für die Aspektlehre von entscheidendem Interesse war, völlig außer Acht gelassen wurde. Wie wir aus griechischen Quellen wissen (vgl. Ptolemäus), wurden Aspekte nicht mit einem eigenen Orbis bedacht Man benutzte vielmehr "Ganze-Zeichen-Aspekte", das heißt Aspekte innerhalb der Zeichengrenzen .
So ging man beispielsweise davon aus, dass jeder Planet in Widder, ungeachtet des Grads, auf dem er stand, ein Sextil mit jedem Planeten in Wassermann bildet Der einzige Grund dafür war, dass die Zeichen Widder und Wassermann im Sextil zueinander stehen, wodurch die Planeten in diesen Zeichen wegen ihres Hintergrundes eine Sextilverbindung miteinander eingingen.
Wenn man tatsächlich den Zeichenhintergrund bei der Deutung eines Aspekts außer Acht lässt, kommt man zu ziemlich merkwürdigen Kombinationen und sieht sich mit widersprüchlichen Aussagen konfrontiert.
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