Ausgangspunkt sind sieben kosmische Tänze. Was dieses Buch aber für jeden Astrologen so wertvoll macht, ist die vielfältige Materialsammlung zu den einzelnen Planeten. Die Erforschung beginnt zunächst mit den formgebenden Eigenschaften der Planeten, die sich in Gesten und Lauten ausdrücken; die weitere Erforschung sucht dann ein Verständnis für die Spiegelung im physischen Organismus; dann folgen die astralen Realitäten, die sich im psychischen Bereich zeigen und zu Hinweisen auf die seelische Entwicklung führen. Und schließlich folgt für jeden einzelnen Planeten eine Betrachtung vom wissenschaftlichen und astronomischen Standpunkt. Und so entfalten sich die Facetten zu einem Bild, das für jeden einzelnen Planeten die vielen Samen ans Licht bringt, die in der ganzen Schöpfung eine gestaltende und belebende Rolle spielen.
Lacquanna Paul ist Lehrerin für Qigong und unterrichtet an der Choreocosmos Schule für Kosmischen und Heiligen Tanz. |
Robert A. Powell studierte zunächst Mathematik, später Heileurythmie. Promotion an der Universität Warschau. Er ist Autor verschiedener astrosophischer und christologischer Werke und arbeitet neben seinen astrologischen Studien als Heileurythmist. |
Merkur in der Jungfrau
Nachdem Merkur durch die Zwillinge gewandert und den Herausforderungen entgegengetreten ist, die zu diesem Sternbild gehören, das mit dem Luftelement in Verbindung steht, und dann weiter wanderte durch die, als kosmischer Klang widertönende Wiege des Sternbilds des Krebses, das mit dem Wasserelement verbunden ist und dann weiter zieht durch das Sternbild Löwe, das dem Element Feuer zugeschrieben wird und das Herz bildet, dann, nachdem als Herausforderung des Löwe die Gefahr des „aufgeblasenen Egos“ überwunden wurde, erreicht Merkur das Sternbild der Jungfrau, das durch kosmisches Tönen weise geworden ist und durch Herzkräfte erwärmt wurde. Die Jungfrau wird mit dem Erdelement verbunden, mit Stabilität und Perfektion der Form. Daher ist Merkur in der Jungfrau reif und geerdet und erfüllt im Hinuntersteigen zur Begegnung mit dem irdischen Leben, das Ziel, das von Mars ausgeht.Die Jungfrau wird mit der großen Aufgabe der Verdauung verbunden, denn sie bringt die Ernte der leuchtenden Gedanken, intellektuelle Fanfare der Zwillinge ein, die im Krebs tief empfunden und vom Löwenherz erwärmt wurde.Merkurs Erhöhung
In 15° Jungfrau, dem Herz der Jungfrau, hat Merkur seinen Ort der Erhöhung und erhält in dieser Region der Jungfrau, die an die Stellung der Sonne bei der Geburt der salomonischen Maria erinnert, seinen höchsten Glanz. Hier erfüllt Merkur für die Sternkonstellation der Jungfrau seine Mission des Herolds. Die Jungfrau wurde von den alten Sternenbeobachtern als „Himmelskönigin“ verehrt, als himmlische Repräsentantin der Isis-Sophia, die als Tor für die Geburt der Maria-Sophia und ihrer Inkarnation in das irdische Leben diente, so dass sie zum Gefäß der Erfüllung werden konnte, um „das Spirituelle in die physische Manifestation zu bringen.“Nicht weit von dieser Region entfernt, erinnert 11° in der Jungfrau an die Verleihung der Gabe der Heilung an die Jünger und verweist somit wiederum auf Merkurs Heilarbeit, die durch den Caduceus, dieses Symbol der Medizin symbolisiert wird und gleichzeitig auch auf den Heroldsstab des Hermes, dieses leicht-füßigen, geflügelten Götterboten.Merkur – Quecksilber – Alchemie
In der indischen Sprache heißt Alchemie, Rassayona, das übersetzt, „Merkurs Art zu wirken“ bedeutet. Wenn man mit dem beweglichen Geist und Intellekt von Merkur denkt, erinnert man sich, dass das hermetische Denken die drei Welten: Geist, Seele und Leib vereint, denn der griechische Gott Hermes war in der Lage sich zwischen diesen Welten hin und her zu bewegen. Der Legende zu Folge konnte Hermes in die Unterwelt absteigen und hat dadurch die Verbindung zwischen Himmel und Erde aufrecht erhalten. Er war in der Lage Dinge in Bewegung zu versetzen, das Verfestigte aufzulösen und durch Lösung Wandel und Transformation zu ermöglichen, d.h. die Klarheit dadurch zum Leuchten zu bringen, dass er sie der Luft (Tätigkeit des Denkens) und der Wärme des Herzens (Erfühlen der Gedanken) aussetzte. Auch können wir uns hier auf den ägyptischen Lehrer der Mysterienweisheiten Hermes Trismegistos, den „dreimal größten Hermes“, Schutzpatron der Alchemie berufen, um zu verstehen, wie zentral die Rolle des Merkur Metalls Quecksilber für diese feurige Kunst der Transformation im Dienste der Alchemie ist.In der Alchemie wird das Merkur Metall durch Erhitzen des roten Zinnober Erzes gewonnen. Die Schweißtropfen des Erzes erzeugen die Flüssigkeit, die man als Quecksilber bezeichnet, und als Ausgangsmaterial zur Herstellung des Sonnenmetalls Gold, gehalten wurde. In den durchsichtigen Röhrchen der Fieberthermometer können wir die leuchtende Flüssigkeit erkennen, die eine interessante Bedeutungsbeziehung zur „merkurialen Beweglichkeit“ der Rückenmarksflüssigkeit des Menschen hat.In Konkordanz, d.h. in Übereinstimmung mit der hermetischen Seite des Planeten Merkur, meidet auch Quecksilber den festen Zustand – eine Qualität, die die Alchemisten damit charakterisieren, dass es „eine ganz besondere innere Beweglichkeit und Vitalität besitze“Wenn wir jetzt vom Zahnarzt verlangen, merkuriales Amalgam (Zahnfüllungen) zu entfernen, ist dies vielleicht unsere Reaktion und Antwort auf Merkurs Widerstand gegen jeden festen Zustand und wir werden vielleicht aus einem Gefühl für Wahrheit den festen Zustand für Merkur ablehnen, denn es hat auf unseren Gesundheitszustand eine sich summierende negative Wirkung. Ähnlich verhält es sich mit unserer merkurialen Einsicht zur Umwelt, so dass wir gegenüber einer ständig zunehmenden merkurialen Verschmutzung von Luft und Wasser beginnen verstärkt Widersand zu leisten.Wie der Dienst des Götterboten Hermes darin zum Ausdruck kommt, dass er Verbindungen schafft, so amalgamiert auch das Merkur Metall, d.h. verschiedene Metalle können, indem man sie in Quecksilber auflöst, miteinander verbunden werden. Dieser Begriff ist in heutiger Zeit sogar auch in die Handelssprache eingegangen. Wenn mehrere Unternehmen fusionieren, so nennt man das sich Zusammenschließen von mehreren größeren Handelsgesellschaften amalgamieren, eine Widerspiegelung von Hermes, dem Gott des Handels.Entsprechend spiegelt sich, gemäß Merkurs Neigung einzigartige und normalerweise komplexe Zusammenschlüsse zu bilden, sein Einfluss bei allem assoziativem und innovativem Denken. So sind auch organmetallische Merkurverbindungen Katalysatoren in der Synthese einer sich beständig entfaltenden Auswahl von medizinischen und organischen Produkten; dies zeigt sich allerdings auch in dem Bild des zerstörerischen Feuers, das durch Verbinden von Quecksilberjodid in Sprengstoff entsteht.Merkur – Begleiter der Sonne
Wie mag das Leben dort sein, so nahe bei der Sonne? Der relativ kleine, aber mächtige Merkur ist um 40% kleiner als die Erde und hat doch eine extrem hohe Dichte. Er ist nur etwas weniger dicht als die Erde und besitzt einen Eisen- oder „Schwermetall“ Kern, der ähnlich groß wie beim Mond ist und 70% bis 80% oder ungefähr dreiviertel des Durchmessers des Planeten einnimmt mit einem dünnen Silikat Mantel oder Kruste. Der Schwermetallkern erzeugt eine Gravitation, die doppelt so stark ist wie die des Mondes und die stark reflektierende Silikatkruste erzeugt eine Oberflächenbedeckung, die in ihrer Erschienung mondenhaft ist. Obwohl 40% größer als der Mond, ist Merkur doch relativ klein, kleiner als Ganymed einer der Jupiter Monde oder der Saturn Mond Titan. Der Schwermetallkern erzeugt ein Magnetfeld, das 1% des Magnetfeldes der Erde beträgt und lässt dadurch den Schluss zu, dass der Eisenkern, der durch die schnelle Rotation des Planeten ein „Dynamo“ Effekt erzeugt, zumindest teilweise geschmolzen ist.Wie schon früher dargestellt, könnte man, wenn man Merkur mit bloßem Auge betrachtet, ihn wegen seiner Sonnennähe als den von allen sieben klassischen Planeten am schwersten zu fassenden Planeten ansehen. Bei seiner größten Elongation ist Merkur nur 28° von der Sonne entfernt. Selbst von Kopernikus, dem großen Astronom, der im nebligen Polen lebte, wird erzählt, dass er auf seinem Sterblager klagte, er habe diesen schwer zu fassenden Planeten nie zu Gesicht bekommen. Merkur kann man nur in den morgendlichen oder abendlichen Dämmerstunden beobachten, und dies auch nur bei idealen Beobachtungsbedingungen in der Dunkelheit, die der Morgendämmerung unmittelbar vorausgeht oder der Abenddämmerung unmittelbar folgt, denn er hält sich immer relativ nahe am Horizont auf. Obwohl es wegen seiner Sonnennähe sehr schwer ist den Planeten näher zu beobachten, hat das Raumschiff Mariner 10 einige recht interessante merkuriale Exzentrizitäten und Besonderheiten entdeckt: z. B. den 3:2 Rotations-/Umlauftanz des Merkur, d.h. wenn Merkur zweimal um die Sonne kreist, dreht er sich 3 mal um seine eigene Achse. Es entspricht durchaus der Verbindung von Merkur mit Hermes, dem schnell-füßigen Götterboten der Griechen, den der Sonnengott Apollo die Kunst der Musik vermittelte, dass diese 3:2 Rotation oder dieser Umlauf Rhythmus in der Musik eine Entsprechung im Intervall der „Quint“ hat. Obwohl Merkur wegen des 3:2 Mitschwingens mit der 58,7 Tage Rotation in 88 Tagen um die Sonne eilt, ist ein Merkurtag 176 Erdentage lang! (3x58,7 = 176 und 2x 88 = 176)Ganz in Übereinstimmung mit Merkurs Ruf, er inspiriere zu kosmischer Kommunikation, kam Einstein beim Betrachten der Exzentrizität von Merkurs Umlaufsformen auf die Allgemeine Relativitätstheorie. Für die frühe Anerkennung der Relativitätstheorie war die richtige Vorhersage von Merkurs Bewegungen, wo Newtons Gesetze versagt hatten, ein sehr bedeutender Faktor.Da wir Merkur mit allem verbinden, was mit unserem Denken zu tun hat, ergibt sich nun die Frage, „was weiß man von der Merkursphäre?“ LEUCHTEND und HEIß? Da die Merkursphäre 10 mal mehr Sonnenenergie als der Mond erhält (berechnet je Einheit des Oberflächenbereiches), hat Merkur von allen Planeten die härteste Oberflächenumgebung. Und was die Hitze betrifft, so sind von allen Planeten die Temperaturunterschiede auf dem Merkur die extremsten: 482° C auf der Tagseite und -187 °C auf der Nachtseite. Merkur ist heiß.Doch hell leuchtend ist er nicht, denn er hat fast keine Atmosphäre, die die Lichtfrequenzen der Sonne streut und daher würde man, wenn man auf der Sonne stünde, den Himmel immer als schwarz wahrnehmen! Wenn Beobachter vom Merkur hinaus in das Weltall schauen würden, dann würden sie unsere Sonne als den nächsten planetarischen Begleiter wahrnehmen. Sie wäre 2½ mal größer als aus der Perspektive der Erde betrachtet und die Nachbarplaneten Venus und Erde würden als zwei leuchtende Sterne wahrgenommen, die cremefarbige Venus und unsere wunderschön blaue Erde.Wegen einer kaum vorhandenen Atmosphäre und einer extremen Hitze erwartet man auf dem Merkur kein Wasser. Und doch haben Beobachtungen des Raumschiffes Mariner 10 am nördlichen Pol, verborgen in tiefen Kratern, Gletscher aufgedeckt. Verborgen wie ein heiliger Gral, sind sie wegen der annähernd 0° Neigung der Merkurachse vor den Sonnenstrahlen geschützt. Die Dauerhaftigkeit dieser einzigartigen Aufrichte ergibt für Merkur eine perfekte kreisförmige Sphäre und dadurch wird unsere Betrachtung des Merkurs erleichtert.Leider sind noch keine Bewertungen vorhanden. Seien Sie der Erste, der das Produkt bewertet.
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