Das Buch bietet eine neu interpolierte Ephemeride mit Tagespositionen für den Zeitraum 1900 - 2010. Ergänzt wird das Buch durch eine ausführliche Beschreibung der Mythen und zahlreiche Beispiele aus der astrologischen Praxis.Die bisher von Astrologen weltweit verwendete "mittlere Lilith" ist überholt! Dies ist die provozierende These der Autoren dieses Buches. Dieter Koch erläutert die astronomischen Grundlagen der Neuen interpolierten Ephemeriden: Die Mondbahn ist keine Ellipse, sondern von sehr viel komplizierterer Gestalt. Damit ergeben sich völlig andere als "mittlere" Werte, insbesondere für Priapus, der nicht mehr Oppositionspunkt Liliths ist. Koautor Bernhard Rindgen stellt die Ergebnisse seiner astrologischen Forschungen mit diesen Ephemeriden vor - es ergeben sich atemberaubend stimmige, neue Deutungsmöglichkeiten und erstmals kann auch der besondere Charakter des Priapus erkannt werden. Ausgehend von kabbalistischen, theosophischen und mythologischen Vorstellungen werden Lilith und Priapus als die "Schalen" des Menschen verstanden, in denen sich Verdrängtes und Vergessenes ansammelt. Die Astrologie von Lilith und Priapus ermöglicht, von dieser Deutungsgrundlage aus, einen vertieften Zugang zum menschlichen Unterbewusstsein. Die Kochschen Ephemeriden geben dem astrologisch arbeitenden Therapeuten ein Instrument zur Erfassung der eher verborgenen Seiten einer Persönlichkeit in die Hand, gemäß dem Satz Dion Fortunes: "Ein Horoskop ist für den okkulten Therapeuten, was eine Röntgenaufnahme für den Arzt ist." Dies ist nur mit den interpolierten Ephemeriden möglich und die "mittlere Lilith" wird als überholt verworfen. Das Buch enthält Ephemeriden von Lilith und Priapus 1900-2010 in Tagesabständen, ferner Tabellen, welche die Berechnung ungefährer Positionen auch vor 1900 und nach 2010 ermöglichen.
Dieter Koch (1959) Studium der Philosophie mit Schwerpunkt auf griechischen und alt-indischen Texten, setzt sich seit 1988 intensiv mit der Astrologie auseinander. Betreibt astrologische Grundlagenforschung und schreibt regelmäßig in astrologischen Fachzeitschriften. Tätig in der Programmentwicklung für astrologische Software.
Bernhard Rindgen (1956) Studium der Philosophie und Germanistik an der Universität Tübingen. Seit 1979 Beschäftigung mit Astrologie, Theologie und Sri Aurobindo.
Das vorliegende Buch präsentiert eine neue Ephemeride für den astrologischen Deutungsfaktor, der »Lilith« oder auch »Schwarzer Mond« genannt wird. Trotzdem er in der Astrologie seit einigen Jahren in Mode gekommen ist, herrscht über ihn immer noch etliche Verwirrung. Zunächst einmal darüber, was er astronomisch überhaupt sei: Ein zweiter Erdmond? Ein Kleinplanet? Der zweite Brennpunkt der Mondbahnellipse? Der erdfernste Bahnpunkt des Mondes, das sogenannte Mondapogäum? Sodann auch darüber, welche Ephemeride die richtige sei. Denn selbst wenn man sich für den Ellipsenbrennpunkt oder das Mondapogäum entscheidet, wie die meisten Astrologen es tun, steht das größte Problem erst noch am Es gibt eine »mittlere« Ephemeride, mehrere »korrigierte« und eine sogenannte »wahre« Lilith. Da diese sich erheblich voneinander unterscheiden, ist der Neuling zunächst ratlos, auf welche er sich verlassen soll. Im vorliegenden Aufsatz möchte ich mich vor allem auf diese drei Ephemeriden konzentrieren und zeigen, daß sie alle physikalisch schlecht fundiert sind. Zugleich möchte ich eine neue, m.E. bessere Lösung des Problems vorstellen.Ein Schwarzer Mond?So absurd die Theorie von einem zweiten Erdmond unter dem Gesichtspunkt des heutigen astronomischen Wissensstandes auch ist — unter ahnungslosen Astrologen ist sie anscheinend nicht totzukriegen. Am 21. September 1618 entdeckte ein Astronom namens Riccioli einen kleinen schwarzen Punkt vor der Sonnenscheibe. Am 7. November 1700 beobachtete der berühmte französische Astronom Giovanni Cassini ein ähnliches Phänomen. Aus diesen und weiteren dürftigen Beobachtungen, die alle aus der Zeit vor 1900 stammen, wurde dann die Ephemeride eines Himmelskörpers errechnet, der sich mit einer konstanten Geschwindigkeit von etwa 3 Grad pro Tag um die Erde herumbewegt. Obwohl Riccioli später erklärte, daß diese Beobachtungen auf einen Instrumentenfehler zurückzuführen seien, halten bis heute viele Astrologen an dieser Ephemeride fest.Es gibt zwei zwingende Gründe, weshalb ein solcher Himmelskörper unmöglich existieren kann. Zum einen wäre er mit den Geräten, die der modernen Astronomie zur Verfügung stehen, schon längst entdeckt worden. Dies selbst dann, wenn er extrem dunkel wäre. Denn bei einer täglichen Bewegung von etwa 3 Grad könnte er nur zweieinhalb so weit von der Erde entfernt sein wie der Mond. Selbst dunkle Asteroiden von wenigen 100 in Durchmesser sind auf diese Entfernung für moderne Teleskope erkennbar. Aber auch wenn dieser Himmelskörper absolut schwarz wäre und gar kein Licht reflektierte, könnte er aus himmelsmechanischen Gründen unmöglich existieren. Denn in so kleiner Entfernung von der Erde und dem Mond wäre seine Bahn äußerst instabil und er würde innert kürzester Zeit fortgeschleudert oder stürzte auf die Erde oder den Mond. Schon die Vorstellung, ein Himmelskörper könnte in einer so geringen Entfernung zum Erde-Mond-System sich mit einer so regelmäßigen Bewegung fortbewegen, ist völlig absurd.Für Verwirrung scheinen hier auch die hypothetischen sogenannten Trojanerwolken des Erde-Mond-Systems gesorgt zu haben. Es gibt zwei Bereiche im Erde-Mond-System, in denen sich kleine Erdtrabanten theoretisch aufhalten könnten. Es sind dies die Bereiche um die sogenannten Lagrange-Punkte herum, die sich auf der Bahn des Mondes 60 Grad vor und hinter dem Mond befinden. Die gemeinsamen Schwerkräfte von Erde und Mond vermögen in diesen Gegenden im Prinzip kleine Himmelskörper oder Wolken von Geröll festzuhalten. In der Tat glauben einige Astronomen, solche Wolken festgestellt zu haben. Sie werden die Kordylewskischen Wolken genannt, nach dem polnischen Astronomen Kazimierz Kordylewski, der sie am 6. März 1961 zum ersten Mal fotografiert haben soll. Sie in das Horoskop einzuzeichnen, brächte allerdings nicht viel, weil sie immer ein Sextil mit dem Mond bilden. Ein ähnliches Phänomen wie die Kordylewskischen Wolken stellen die sogenannten Trojaner-Asteroiden dar, die 60 Grad vor und hinter Jupiter »Wolken« bilden. Jeder Himmelskörper, der um einen anderen kreist, kann von solchen Trojanerwolken begleitet werden. So sind z.B. auch zwei Marstrojaner bekannt, und es ist durchaus möglich, daß auch die Erde solche Trojaner besitzt. Diese stünden heliozentrisch gesehen auf der Erdbahn in Bereichen um zwei Punkte, die sich 60 Grad vor und hinter der Erde befinden, und geozentrisch gesehen im selben Winkel, also etwa im Sextil zur Sonne.Weiter trugen zur Verwirrung astronomische Publikationen bei, in welchen von der Entdeckung eines »zweiten Mondes« der Erde die Rede war. In Wahrheit handelt es sich dabei nicht um einen Mond, sondern um einen Kleinplaneten namens Cruithne (1986 TO, Katalognummer 3753), der die Sonne fast synchron mit der Erde umkreist. Die Ephemeride dieses Himmelskörpers ist völlig verschieden von derjenigen des nicht existierenden .schwarzen Mondes«. Seine Synchronisation mit der Erdbewegung führt dazu, daß er, von der Erde aus gesehen, das ganze 20. Jahrhundert immer nur im Bereich zwischen Steinbock und Zwillinge hin-und herpendelt und den Rest des Tierkreises gar nie besucht.Es gibt also zwingende astronomische Gründe gegen einen zweiten Mond, und ich meine, daß es unter diesen Umständen durchaus Unfug ist, wenn einige immer noch beharrlich behaupten, seit Jahrzehnten erfolgreich mit solch einer Ephemeride astrologisch zu arbeiten. Diese Leute sollten sich vielleicht die Frage stellen, ob sie nicht ihrer psychischen Fixierung auf die Ephemeride zum Opfer gefallen sind. Nach C.G. Jung stellen sich ja Ereignisse, die zu einer bestimmten psychischen Fixierung passen, mit einer Häufigkeit ein, die proportional zur Stärke der mit dieser Fixierung verbundenen Emotionalität ist (Synchronizitätsprinzip). Manche Astrologen täten wohl gut daran, dies mehr zu beherzigen.Aus diesen Feststellungen ist nebenbei auch der Ursprung der Benennung »Schwarzer Mond« deutlich geworden. Weil der Himmelskörper sich so schwer nachweisen ließ, nahm man an, er sei extrem dunkel. Die Bezeichnung ist später auf eine andere Ephemeride übertragen worden, auf diejenige des Brennpunktes der Mondbahnellipse bzw. des Mondapogäums. Die Berechtigung einer solchen Übertragung muß natürlich angezweifelt werden.Ein Kleinplanet?In der Tat gibt es einen Kleinplaneten namens Lilith (Katalognummer 1181). Gegen die astrologische Arbeit mit ihm gibt es prinzipiell nichts einzuwenden. Eine präzise Ephemeride dieses Himmelskörpers findet sich im Buch der Asteroiden von Demetra George. Der Asteroid Lilith umkreist die Sonne zwischen Mars und Jupiter mit einer Umlaufzeit von 4 Jahren und etwa 128 Tagen.Das Mondapogäum?Kommen wir zu den übrigen möglichen Definitionen von »Lilith«. Sie hängen alle eng miteinander zusammen und müssen deshalb gemeinsam behandelt werden.Der Mond bewegt sich um die Erde nicht auf einem exakten Kreis, sondern auf einer komplexeren Bahn, die man grob als eine Ellipse beschreiben kann. Um die Kontroverse von Lilith als Apogäum oder aber als zweiten Brennpunkt der Mondbahn zu verstehen, muss man erst wissen, wie eine Ellipse geometrisch konstruiert wird und was ein Brennpunkt und ein Apogäum (Apozentrum) überhaupt ist. Damit es der Leserschaft ganz anschaulich wird, empfehle ich ihr folgendes: Schlagen Sie zwei Nägel in eine Unterlage ein. Nehmen Sie ein Stück Schnur, das länger ist als das Doppelte der Entfernung zwischen den beiden Nägeln. Binden Sie die beiden Enden zusammen und legen Sie den Ring locker um die Nägel. Ergreifen Sie einen Bleistift, setzen sie ihn in den Ring und fahren sie nach außen, bis die Schnur gespannt ist. Fahren Sie nun der straff gespannten Schnur entlang um die Nägel herum. Es entsteht eine Ellipse. Die beiden Nägel heißen ihre beiden »Brennpunkte«.Betrachtet man die Mondbahn als solch eine Ellipse (was allerdings eine gewisse Vereinfachung darstellt), so befindet sich die Erde auf einem ihrer beiden Brennpunkte. Der andere Brennpunkt ist dann »Lilith«. Ernst Ott hat in einem Artikel im Meridian 5/94 den Ausdruck »Schwarze Erde« dafür vorgeschlagen, weil dieser Brennpunkt so etwas wie eine »Gegenerde« ist, allerdings eine unsichtbare, schwarze. Diese »Lilith« befindet sich im Mittel etwa 38000 km über der Erdoberfläche, was ungefähr einem Zehntel der mittleren Mondentfernung entspricht.Der erdfernste Punkt der Mondbahn — man nennt ihn das »Apogäum« (griech. »weg von der Erde«) — liegt, vom Erdmittelpunkt aus gesehen, exakt in gleicher Richtung wie der zweite Brennpunkt. Der Mittelpunkt der Ellipse (eine weitere Definition, die für »Lilith« vorgeschlagen worden ist) liegt ebenfalls exakt in derselben Richtung. Ein Streit, welcher der drei Punkte »Lilith« sei und astrologisch wirksam sei, erscheint, zumindest von diesen Überlegungen her, also als sinnlos. Ihre Ephemeriden sind identisch.]Entsprechend dem erdfernsten Bahnpunkt des Mondes gibt es auch noch den erdnächsten, den man das »Perigäum« (griech. »in der Nähe der Erde«) nennt. Einige Astrologen nennen ihn nach einer griechischen Gottheit »Priapus«. Bei einer genauen Ellipsenbahn befindet er sich in exakter Opposition zum Apogäum. Beide Punkte, Perigäum und Apogäum, werden zusammengefaßt unter dem Begriff »Apsiden« (griech. »Wölbungen«; es handelt sich also um die Orte, wo die Ellipse sich am stärksten wölbt).Man darf nun aber nicht vergessen, dass die Bahnellipsen der Himmelskörper eine Idealisierung darstellen. Insbesondere die Mondhahn hat eine viel komplexere Gestalt und weicht von der Ellipsenform stark ab. Dies hat zur Folge, daß die Definition eines zweiten Brennpunkts oder Mittelpunkts problematisch wird. Demgegenüber kann ein Apogäum stets einwandfrei festgestellt werden, im Prinzip auch bei einer in Richtung Kartoffelform verformten Ellipse. Es ist daher besser, vorn Apogäum zu sprechen, nicht vorn Brennpunkt.
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