In diesem spannend geschriebenen Buch entschlüsselt der Autor Peter Ruppel zahlreiche Aspekte dieser rätselhaften Kultur und geht dabei insbesondere auf die Kalenderarithmetik ein. Anhand des Tzolkin- und des Haab-Kalenders sowie der Methoden der sogenannten Langen Zählung werden sowohl die alltäglichen als auch die großen Zeitzyklen erläutert. Sowohl dem Kenner dieser Epoche als auch dem interessierten Laien wird somit ein einzigartiger Zugang in die Tiefen der Mayakultur ermöglicht.Dem reich bebilderten Buch liegt eine CD bei, mit der Sie ein Mayadatum und den Tzolkin ganz einfach berechnen können. Die Software enthält Deutungstexte, die es ermöglichen, praktische Erfahrungen zu sammeln und eigene Studien durchzuführen.
Peter Ruppel studierte Betriebswirtschaft und promovierte in Sozialpsychologie. Er arbeitete mehrere Jahre als Assistant Professor der Betriebswirtschaft und Kommunikationswissenschaften an einer amerikanischen Universität. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war er bei einer internationalen IT-Firma im Management beschäftigt. Anfang der 80er-Jahre gründete er eine Firma für medizinische Software, in der er bis 2002 als Geschäftsführer tätig war. Er gründete 2003 das Internet-Projekt STARservice, eine Datenbank für Veranstaltungen mit dem Thema Körper, Geist und Seele. |
Die Fixsternkonstellation des Kleinen und Großen Bären
Itzam-Yeh, der als Vogel oben auf dem Baum sitzt, wird als Großer Bär (im Englischen Big Dipper) bezeichnet. Die Konstellation des Großen Bären (lat. Urs major) wird auch als Großer Wagen bezeichnet. Vier Sterne bilden den Wagenkasten, und aus drei weiteren Sternen besteht die Deichsel. Die Konstellation des Großen Bären hat zwar mehr als sieben Fixsterne, aber die sieben sind am besten sichtbar und bestimmen sein Erscheinungsbild. Die sieben Sterne kann man sich auch gut als eine Schöpfkelle vorstellen, wie dies mit dem englischen Wort dipper anklingt. In der Nähe gibt es eine ähnliche, jedoch kleinere Konstellation, nämlich den Kleinen Bären. Die Maya in Guatemala bezeichnen beide Konstellationen heute noch als die Löffel, ganz in ihrer Tradition, das Einfache und Anschauliche zu lieben. Aber warum wollte der göttliche Zwilling den Himmelsvogel alias den Großen Bären alias die große Schöpfkelle abschießen?Der Stern an der Spitze der Deichsel des Kleinen Wagens hat für die Bewohner der nördlicheren Breitengrade eine besondere Bedeutung. Es ist nämlich der Polarstern. Wenn man die Erdachse in nördlicher Richtung verlängert, trifft diese auf den Polarstern.Der Polarstern
Für die Maya, die in den Tropen wohnen, steht der Polarstern nicht dominierend im Zenit wie für die Bewohner weiter im Norden. Der Polarstern befindet sich, von den Tropen aus gesehen, am nördlichen Rand des Himmels. Diese beherrschende Stellung nimmt in den Tropen die Sonne ein. Zweimal im Jahr überschreitet sie den Zenit - einmal auf ihrem Weg nach Norden und dann wieder auf ihrem Rückweg in den Süden. Der Polarstern gibt seine dominierende Rolle an die Sonne ab, was mit dem Abschuss des Vogels von der Baumspitze angedeutet wird. Dies ist vermutlich eine Erinnerung der Indianer in Mittelamerika an lange zurückliegende Zeiten, als sie aus Asien über die Beringstraße nach Nordamerika einwanderten. Weiter im Norden stand der Polarstern im Zenit, und je weiter die Maya nach Süden in Richtung Äquator wanderten, desto blasser wurde der Polarstern. Die Sonne wurde zum wichtigsten Himmelskörper. Die Veränderung der Helligkeit könnte die Interpretation zulassen, dass der Vogel auf dem Baum, der die Konstellation mit dem Polarstern symbolisiert, abgeschossen wird.Die Erdachse rotiert ähnlich wie ein Kreisel. Eine komplette Umdrehung dauert 25 625 Jahre. Durch diese sehr langsame Rotation muss die Erde sich jedes Jahr noch ein klein wenig weiter bewegen, bis sie wieder eine exakte Tagundnachtgleiche erreicht. Von der Erde sieht es so aus, als bewegte sich die Sonne langsam rückwärts. Und in den besagten 25 625 Jahren beschreibt die Sonne einen kompletten Kreis, den wir als platonisches Jahr bezeichnen. Die Kreiselbewegung der Erde erkennt man auch daran, dass die Erdachse sich mehr und mehr vom Polarstern wegbewegt.Vor einigen Tausend Jahren zeigte die Erdachse ziemlich genau auf den Polarstern, und der ganze Fixsternhimmel drehte sich um diese Achse. Die Konstellation des Kleinen und Großen Bären mit dem Polarstern im Kleinen Bären entfernt sich aus ihrer zentralen Position immer mehr durch die rotierende Erdachse, die sich darunter wegdreht. Diese Bewegung ist so gering, dass sie nur mit genauester astronomischer Beobachtung im Laufe eines Menschenlebens erkannt werden kann.Leider sind noch keine Bewertungen vorhanden. Seien Sie der Erste, der das Produkt bewertet.
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