Der Morgen- oder Abendstern ist eine uns allen vertraute Himmelserscheinung, die uns über verschiedene Etappen eines Jahres begleitet. Schon Pythagoras erkannte, dass es sich dabei um die zwei Gesichter eines Planeten handelt. Heute wissen wir, dass sowohl Merkur als auch Venus Morgen- oder Abendstern sein können. Merkur als Morgenstern ist mit dem Zeichen Zwillinge verwandt, Merkur als Abendstern mit dem Zeichen Jungfrau. Venus als Morgenstern findet ihre Entsprechung im Stier, während Venus als Abendstern zum Zeichen Waage gehört. Auf diesem Weg kann der Autor auf schlüssige Weise erklären, warum die unteren Planeten in der Astrologie jeweils zwei verschiedene Zeichen prägen. Neben den mythologischen Hintergründen, zeigt er die astronomischen Zusammenhänge auf. Dabei wird deutlich, dass Venus ein Pentagramm am Himmel beschreibt, während der Merkur ein Hexagramm abbildet. Er untersucht diese verborgene Symbolik und zeigt: Venus und Merkur werden in der Astrologie stark unterschätzt. Für den praktischen Gebrauch beschreibt er ausführlich die Deutung von Morgen- und Abendstern im Geburtshoroskop.
Venus und Merkur als Morgen- oder Abendstern
Darauf ist besonders zu beachten:
- Beim Grundhoroskop oder Radix
- Beim Grundhoroskop mit Neumond vor Geburt
- Beim Progressionshoroskop oder dem Horoskop der Sekundärdirektionen.
Zuvor ist aber zu klären, was das Horoskop überhaupt aussagt. Das Horoskop zeigt uns Charakterveranlagungen – nicht den Charakter eines Geborenen. Den Charakter muss sich jeder selbst erarbeiten, oder er bildet sich von allein heraus. Veranlagungen zur Entwicklung und Festigung des Charakters sind allerdings zu erkennen.
Das Horoskop zeigt ferner die Begabungen, die Talente und das, was die Horoskopeigner eventuell vermögen! Es zeigt jedoch nicht an, ob sich diese Talente und Gaben zu echten Stärken entwickeln oder ob sie »den Bach heruntergehen«. Außerdem sieht man gewisse Berufsrichtungen, aber nicht den Beruf selbst. Hier heißt es, dass alle Horoskopeigner selbst die Meister ihres Lebens sind. Auch Liebe und Tod stehen nicht im Horoskop. Sicher findet man im Geburtsbild Hinweise für die Einstellung zum Du, sind gewisse erotische Neigungen zu erkennen, aber es ist nicht zu sehen, wie und ob eine Partnerschaft ausgefüllt wird oder ob sie überhaupt gelingt. Hinzu kommt, dass Liebe nicht im Horoskop steht, auch nicht, ob künstlerische Begabungen positiv ausgefüllt oder negativ verschleudert werden.
Genauso wenig ist herauszulesen, ob die Horoskopinhaber über sich hinauswachsen oder eventuell vor die Hunde gehen. Beim Horoskop ist immer der Satz zu berücksichtigen: »Wir kommen mit versiegelten Befehlen auf die Welt«. Die Siegel muss jeder für sich aufbrechen, was nur durch eigenen Einsatz geschehen kann. Genauso gibt es keine guten oder schlechten Horoskope! Zwar hört man immer wieder das große Stöhnen:
Na, bei meinem Horoskop!« Falsch! In jedem Horoskop sind alle Weichen der Lebensgleise aufgeführt, nur ist mit Hilfe eines Radixbildes besser zu erkennen, die richtigen Weichen zur richtigen Zeit zu stellen. Und wenn einmal die Weichen falsch gestellt wurden, dann vermag die Horoskopskizze aufzuzeigen, wie diese umgelegt werden müssen.
Mit einem anderen Vorurteil sei ebenfalls gleich aufgeräumt. Sicher ist wohl schon deutlich geworden, dass Venus als Abendstern mehr künstlerische Aufgaben signalisiert als Venus als Morgenstern. Aber selbstverständlich gibt es auch große Künstler, mit Venus als Morgenstern! Und wer die Kunst erobern will, der sollte sich dadurch nicht abschrecken lassen. Nur sind die einzuschlagenden Wege andere, als wenn der Abendstern bei der Geburt geleuchtet hätte. Hier ist der Gesamtüberblick stets zu berücksichtigen. Es gibt Menschen, die mit Venus als Abendstern nie in ihrem Leben einen Zugang zur Kunst fanden, das könnte dann durch andere Faktoren erkennbar sein.
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