Der Autor knüpft an die Sternenweisheit der Ägypter und Babylonier an, vor allem an die hermetische Astrologie, die in den Jahrhunderten vor und nach Christi Geburt in Alexandria gelehrt wurde.Im Hauptteil seines Buches versucht Powell zu zeigen, dass der siderische Tierkreis von eminenter Bedeutung zur Klärung verschiedener astronomischer und astrologischer Fragen ist. Seine Forschungsergebnisse decken sich erstaunlich genau mit entsprechenden Angaben Rudolf Steiners, dem der Autor wesentliche Impulse zu seinen Forschungen verdankt.Das tychonische System bildet die Grundlage für das hermetische Horoskop. Damit wird ein bisher nicht berücksichtigter Ansatz in die Astrologie eingeführt.
Robert A. Powell (1947) studierte zunächst Mathematik, später Heileurythmie. Promotion an der Universität Warschau. Er ist Autor verschiedener astrosophischer und christologischer Werke und arbeitet neben seinen astrologischen Studien als Heileurythmist.
Der hermetische Mensch und die sieben Chakren
Die hermetische Entsprechung der sieben traditionellen Planeten und der sieben Lotosblumen (Chakren) im Menschen findet eine Zusammenfassung im Bilde des sogenannten hermetischen Menschen. Der hermetische Mensch ist das Urbild des Menschen, das als Sphärenwesen den Raum zwischen Tierkreis und Erde erfüllt.Die Sonne bildet das Herz (12-blättriger Lotos); die Hauptesregion wird gebildet von Saturn oberhalb des Scheitelpunktes (8-blättriger Lotos), Jupiter an der Stirnwurzel (2-blättriger Lotos) und Mars im Kehlkopfbereich (16-blättriger Lotos). Vom Herzen abwärts kommen in der Nabelgegend Merkur (10-blättriger Lotos), im Beckenbereicht Venus (6-blättriger Lotos) und im Genitalbereich der Mond (4-blättriger Lotos) hinzu. Der hermetische Mensch richtet sich im Kosmos auf von der Erde, auf welcher seine Füße stehen, über die Sonne, dem Ort seines Herzens, bis hinauf in die Tierkreissphäre jenseits der Saturnbahn.Im Urbild des hermetischen Menschen offenbart sich, wie die kosmischen Kräfte der sieben Planeten durch die sieben Lotosblumen in den Menschen aufgenommen werden. Hier findet sich der Schlüssel zur Wirklichkeit des hermetischen Horoskops. Denn es wird offensichtlich, daß die Planetenfolgen innerhalb des hermetischen Urmenschen vom Saturn herunter bis zum Mond genau mit der Planetenordnung des ägyptischen Systems übereinstimmt. Das hermetische Horoskop, die Planetenkonstellation im Geburtsmoment nach dem ägyptischen System, bietet also eine jeweils individualisierte Abwandlung des urbildlichen hermetischen Menschen. So kann man sich aus dem Vergleich mit dem Archetypus ein Bild davon machen, wie im jeweiligen Individuum die Kräfte der Planeten durch die Lotosblumen wirken.Die Wirkensweise der sieben Lotosblumen im Gesamtorganismus des Menschen lassen sich wie folgt zusammenfassen: Die vierblättrige Lotosblume (Mond) als Vermittler von Kräften, die in den physischen Menschenleib hineinwirken, ist eng verbunden mit dem menschlichen Willen, welcher die höheren Impulse zur physischen Verwirklichung bringt.Die sechsblättrige Lotosblume (Venus), welche die Kräfte des Ätherleibes, des Vermittlers zwischen astralem und physischem Leib, reguliert, ist besonders verbunden mit dem Bereich des Fühlens, der Emotion, die zwischen seelischer Erfahrung und sinnlicher Wahrnehmung lebt.Die zehnblättrige Lotosblume (Merkur) bezieht sich als ordnende Kraft innerhalb des Astralleibes auf die Tätigkeit des Denkens -- nicht des fragenden philosophischen Denkens, das zur zweiblättrigen Lotosblume (Jupiter) gehört, sondern des koordinierenden und kombinierenden Denkens; ja, Merkur ist überhaupt der große Ordner der vielfältigen tätigen Impulse im Menschen.Diese drei unteren Chakren, um den hinduistischen Begriff für die Lotosblumen zu verwenden, vermitteln die Impulse von Denken, Fühlen und Wollen im "unteren Menschen", während die drei oberen Chakras, die acht-, zwei- und sechzehnblättrige Lotosblume die Impulse von Gedächtnis, Gedankeninitiative und Sprache im "oberen Menschen" vermitteln.Im hermetisch-archetypischen Menschen meint der "obere Mensch" den Hauptesbereich des Menschen, der "untere Mensch" die Region unterhalb des Herzens, während die Sonne, das Herz, sich im Zentrum zwischen oben und unten befindet. Das zentrale Sonnenchakra, das Zentrum des Selbstes, vermittelt zwischen den drei oberen und den drei unteren Chakren.Die vier unteren Chakren, die vier-, sechs-, zehn- und zwölfblättrige Lotosblume in aufsteigender Folge vermitteln also jeweils die kosmisch-planetaren Kräfte von Mond, Venus, Merkur und Sonne und gehören mit ihrer jeweiligen Wirkenssphäre den einzelnen Bereichen des menschlichen Gesamtorganismus an: dem physischen, dem ätherischen, dem astralen Leib und dem Selbst.Die drei oberen Chakras, die sechzehn-, zwei- und achtblättrige Lotosblume, vermitteln die Kräfte von Mars, Jupiter und Saturn, die wiederum in den geistigen Fähigkeiten von Sprache, Gedanke und Gedächtnis zum Ausdruck kommen.Die Zuordnung der kräftevermittelnden Lotosblumen zu den einzelnen Planeten in der aufsteigenden Folge: Mond, Venus, Merkur, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn stimmt genau überein mit der Planetenfolge des ägyptischen Systems.Das hermetische Horoskop nun, indem es die Geburtskonstellation der Planeten nach dem ägyptischen System aufnimmt, gibt demnach nicht nur ein Bild der makrokosmischen Beziehungen zwischen den Planeten, sondern es zeigt auch, wie die kosmisch-planetarischen Kräfte im Mikrokosmos der sieben Lotosblumen wirken. Da es unmittelbar auf dem hermetischen Prinzip der Entsprechung basiert: "wie oben, so unten", sind mit den planetarischen Beziehungen oben im Makrokosmos auch gleichzeitig die Beziehungen innerhalb des Mikrokosmos unten mit aufgezeigt. Darüber hinaus kann man an der makrokosmischen Stellung der Planeten im Tierkreis ablesen, wie sich die durch die Lotosblumen vermittelten kosmischen Kräfte im Mikrokosmos offenbaren und differenzieren.
Der siderische Tierkreis und das Wassermann-Zeitalter
Die hermetische Astrologie bringt neues Licht in eine Auseinandersetzung, die regelmäßig zur Quelle der Verwirrung in der Astrologie wird, nämlich die Kontroverse um den Tierkreis. Die Astrologen der westlichen Welt sind in zwei Lager gespalten: die "Tropiker" und die "Sideriker". Die Sideriker folgen dabei den babylonischen, alt-ägyptischen und frühen griechischen Astrologen, und gleiches tun auch die hermetischen Astrologen der Gegenwart, denn auch sie verwenden den siderischen Tierkreis. (Der siderische Tierkreis ist der astronomisch-astrologische Tierkreis des Altertums und wird so genannt, da er auf die Fixsterne bezogen ist.)Der siderische Tierkreis bildet einen Bezugsrahmen für die Bahnen von Sonne, Mond und Planeten, während der tropische Tierkreis sich nur auf den Jahreslauf der Sonne bezieht.Der siderische Tierkreis ist zur Klärung verschiedener astronomischer und astrologischer Fragen von eminenter Bedeutung. So werden die sogenannten astrologischen Zeitalter vor dem Hintergrund des siderischen Tierkreises bestimmt und die durch das Venus-Pentagramm angezeigte Zeitverschiebung zwischen Zeitaltern und entsprechenden Kulturepochen dargestellt, wodurch unter anderem die heute weit verbreitete Diskussion, wann das sogenannte "Wassermann-Zeitalter" beginnt, eine wissenschaftliche Fundierung erhält.Der siderische Tierkreis bringt die Tatsache der Evolution zum Ausdruck, dass wir nämlich verschiedene astrologische Zeitalter im Laufe der Menschheitsgeschichte durchleben. Die astrologischen Zeitalter entstehen dadurch, dass der Frühlingspunkt langsam durch die Zeichen des siderischen Tierkreises wandert, und zwar rückwärts.Da die jetzige Stellung des Frühlingspunktes 5 1/2° im Sternzeichen Fische ist, leben wir gegenwärtig im astrologischen Zeitalter der Fische. Eine genaue Rechnung ergibt, dass der Frühlingspunkt im Jahre 2375 vom Sternzeichen Fische ins Sternzeichen Wassermann übergehen wird.Die Verbindung des niederen und höheren Ich
Es gibt im Lichte der hermetischen Astrologie gute Gründe, dieses Zeitalter zugleich als jenen Zeitraum aufzufassen, in welchem die Erhöhung der Sonne, der Sommersonnenwendepunkt, sich zwischen 6° Zwillinge und 1° Stier befindet. Denn in diesen letztgenannten beiden Sternbildern spricht sich der Kern und das Wesen des Neuen Zeitalters aus, das also den Impuls der Zwillinge und den des Stieres umfaßt. So teilt sich ein bedeutsamer Aspekt der Wiederkunft Christi im Bild der Zwillinge mit - jenem Symbol der Verbindung zwischen dem höheren, geistigen Ich des Menschen und seinem niederen, alltäglichen Ego.Das niedere Ich-Zentrum und das sonnenverbundene höhere Ich-Zentrum, also das Selbst können mit zwei übereinander liegenden Augen verglichen werden, einem irdischen und einem geistigen.Mit dem Heraufkommen des Materialismus geschah es, dass sich mehr und mehr das untere Ich-Zentrum geltend machte (Kulturepoche der Fische, welche den Fortbestand und die Weiterentwicklung von Mensch und Erde auf das Äußerste bedroht). Nun verläuft aber, parallel zu dieser vom Wandern des Frühlingspunktes durch das Zeichen Fische geprägten Entwicklung die Präzession des Sonnenerhöhungspunktes durch das Zeichen der Zwillinge. Und im zwanzigsten Jahrhundert ist der Augenblick gekommen, da der "himmlische Zwilling" mit dem "irdischen Zwilling" wieder in eine neue Verbindung treten kann, d.h. die dauerhafte Verbindung vom höheren und niederen Ich wird ermöglicht.Die hermetische Astrologie ist eine Astrologie des höheren Ich. Als eine Metamorphose der alten hermetischen Astrologie kann sie ein Wegweiser in das Neue Zeitalter des Bruderbundes vom höheren und niederen Ich sein. Dabei entspricht die hermetische Astrologie durchaus dem herrschenden Bedürfnis nach wissenschaftlicher Exaktheit und logischer Klarheit. Insofern ist sie eine zeitgemäße Ergänzung und Vertiefung der traditionellen Astrologie, wie sie sich in den letzten zweitausend Jahren entwickelt und entfaltet hat.Leider sind noch keine Bewertungen vorhanden. Seien Sie der Erste, der das Produkt bewertet.
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