Eric J. Weil (1929 - 2010) schloß sein Handelsdiplom in Zürich ab und hatte diverse Führungspositionen bei verschiedenen internationalen Firmen inne. Er ist Schüler von Alexandre Volguine und beschäftigt sich seit 1958 mit Astrologie. Er ist Vorsitzender der "Groupement d'astrologie Prévisionelle" (G.A.P.) in Genf und gibt die Zeitschrift La Tradition heraus.

Die Schnittpunkt-Tageshoroskope (STH)

Schon vor einiger Zeit veröffentlichte ich in der astrologischen Zeitschrift „La Tradition" mehrere Beispiele der Technik des Tageshoroskopes (TH), welche ich vor vielen Jahren entwickelt habe.Wie bereits beim so genannten Schnittpunkt-Fragehoroskop (SFH) – das System wurde in meinem Buch „Das kombinierte Fragehoroskop" – suchte ich in diesem Fall nach einer individuellen Methode des Tageshoroskopes. Tageshoroskope können verschiedenst berechnet werden, aber in all den Jahren konnte ich mich damit nicht wirklich anfreunden. Die Resultate erlaubten mir nicht, die Prognosen zu verfeinern. Dies soll aber nicht heißen, dass die nun hier vorgezeigte Manier die allein seligmachende ist. Es soll klar sein, dass manchmal das Ereignis im STH nicht zu finden ist oder dass Fehlprognosen sicher auch nicht ausgeschlossen sind. Aber im Großen und Ganzen können sich die Resultate des hier Vorgeführten recht wohl sehen lassen und verbessern die Prognosemöglichkeiten deutlich. Worum geht es? Beim Anhören eines klassischen Konzertes überlegte ich mir einmal mehr, wie man einen Tag im Horoskop fixieren könnte, um dessen Tendenzen für den Horoskopträger festzustellen. Plötzlich fragte ich mich, wann denn der Tag anfängt, und die klare Antwort war, natürlich bei „Sonnenaufgang". Würde man den Sonnenaufgang nun mit einem Radixhoroskop verbinden, sollte eigentlich ersichtlich sein, was eventuell an diesem Tag passieren könnte.Wieder zu Hause, machte ich mich natürlich sofort an die Arbeit. Das erste „Opfer" war das Horoskop meiner Frau. Wir heirateten am 18. Juni 1961 und rasch war das Composit des Radix mit dem Sonnenaufgang hergestellt. Man kann sich vorstellen, wie überrascht ich war festzustellen, dass Mars nur 42' von der Spitze des Aszendenten entfernt war. Dies konnte vielleicht ein gutes Omen sein. Da der größte Teil des siebenten Geburtshauses im Widder war, hatte Mars außer seiner schon symbolischen Darstellung des Mannes im Horoskop einer Frau noch eine Verbindung zum Heiratshaus des Radix. Aber es gab noch weitere Indizien in diesem Horoskop, die das Ereignis anzeigten. Der Aszendent beispielsweise befindet sich auf 13° 54' des Zeichens Löwe und wird im Laufe des Tages ein Sextil zu Neptun, Herr von IX, bilden, den kirchlichen Angelegenheiten, und an diesem Tag fand ja die kirchliche Hochzeit statt. Ein noch wichtigerer Faktor jedoch scheint mir zu sein, dass das korrigierte siebente Haus im Fisch ist und Neptun daher die Ehe darstellt: Aszendent des Tages im Sextil zu Neptun, Herr von VII Radix.Der Tagesmond ist auch an einer sehr interessanten Stelle. Er befindet sich auf 4 Bogenminuten genau in Konjunktion mit Neptun, welcher Herr von I Radix im Horoskop des Partners ist. Der Mond stellt im Horoskop des Partners symbolisch zuerst einmal die Ehefrau dar, er ist in IV Radix, dem Heim, und Herr von V, der Liebe. Aber zum Horoskop des Partners kommen wir später. Übrigens stellt in diesem STH (Schnittpunkt-Tageshoroskop) der Mond die Horoskopträgerin dar, da er über den Herrn von I disponiert und im ersten STH ist. Wir können noch feststellen, dass der Mond im Trigon zum MC ist, also ein großer Tag!Man kann nun noch einen Schritt weitergehen, und die STH-Planeten mit dem Radix vergleichen. Dies hilft sehr oft, um einem Ereignis auf die Spur zu kommen. Die Aspekte müssen aber sehr kleine Orben haben. Hier ist die Stellung des Jupiters äußerst interessant. Er ist auf 18° 12' im Wassermann im Sextil zu Saturn in VII der Geburt. Der Orbis beträgt nur 9 Minuten. Jupiter ist im STH in VII und macht den Aspekt zu einem Planeten in VII Radix. Man kann hier zweifellos von einer Liebesheirat sprechen.