Apokatastasis ist die Lehre von den himmlischen Herrschern, über Beginn, Verlauf, Ende und Wiederkehr der Dinge sowie von der Herrschaft der Planeten über die Tierkreiszeichen.
Der Autor ist auf etwas Erstaunliches gestoßen. Wie das I Ging, der Gencode oder moderne Computer, basiert auch die Astrologie auf einer einfachen binären Mathematik. Den Schwerpunkt bildet dabei die Untersuchung der klassischen Würden und der Ansatz, diese Lehre auf 12 Herrscher zu vervollständigen. Ein interessantes Buch.
Emil Lips (1953) beschäftigt sich seit 1970 mit Religionsphilosophie, Parapsychologie und Meditation. Seit 1973 erforscht er die astrologischen Würdenlehre.
Astrologische Würdensysteme
Statt in die Tiefe, entwickelt sich die Astrologie zunehmend in die Breite. Nebensächliches wird hochstilisiert und zum Tummelplatz menschlicher Phantasie. Viele Deutungsregeln entpuppen sich bei genauem Hinsehen als Allgemeinplätze, die für alle Menschen Gültigkeit haben (Barrum-Effekt). Es überrascht daher nicht, dass Astrologen in der Praxis schnell an ihre Grenzen stoßen. Diesen Mangel an Tiefe, dieses schwarze Nichts jenseits der Wissensgrenze, ersetzen sie dann mit ihrem vermeintlich gesunden Menschenverstand und ihrer persönlichen Lebensweisheit. So erfährt der Interpretierte oft mehr über die Lebensanschauung des Interpreten als über sein eigenes Horoskop. Die Astrologie, die sich eigentlich auf konkrete Konstellationen beziehen sollte, wird so zur Mantik, vergleichbar mit dem Yi Jing oder Tarot. Das Sachliche wird übermäßig vom Intuitiven verdrängt. Eine Konkretisierung der astrologischen Regeln ist kaum abzusehen. Zu tief wurzelt der Sternenglaube im Psychologischen, Esoterischen, Mythischen, Spirituellen und Religiösen, also in Bereichen, die der menschlichen Logik nur schwer zugänglich sind.
Trotz diesen schwierigen Voraussetzungen wollen wir den Versuch wagen, die Gesetze hinter dem Mysterium zu erkennen. Denn wenn die Astrologie wahr ist, liegen ihr – wie jeder anderen Wissenschaft – klare Gesetzmäßigkeiten zugrunde. An erster Stelle müssen daher die Ordnungsverhältnisse der astrologischen Grundlehren überprüft werden. Während die Zeichen des Tierkreises geradezu perfekt in zwei Geschlechter, drei Triebrichtungen und vier Elemente gegliedert sind, suchen wir bei den Planeten vergeblich nach Regelmäßigkeiten. Bis heute gibt es keine überzeugende und harmonische Verteilung und Gliederung der Planeten. Einzig bei der umstrittenen klassischen Zuordnung der Planeten zu den Tierkreiszeichen (Domizil-Exil) lässt sich ansatzweise eine – wenn auch unbefriedigende –Symmetrie erkennen, die jedoch durch die Entdeckung neuer Planeten zunichte gemacht wurde. Dieser Missstand darf nicht einfach ignoriert werden, denn Sonne, Mond und Planeten sind die Organe der Astrologie. Solange solche grundlegenden Unzulänglichkeiten nicht geklärt sind, befindet sich die Astrologie in einem Dilemma, das auch mit tausend Neuerfindungen nicht berseitigt werden kann.
Aus diesen Gründen begann ich 1974 mit der Erforschung der astrologischen Würdensysteme. Diese haben elementare Bedeutung, denn sie beschreiben die Vernetzung von Planeten, Tierkreiszeichen und Häusern und sind damit unentbehrlich für jede Horoskopinterpretation. Die erstaunlichen Zusammenhänge und überraschenden Einsichten, die sich während dieser nun seit über 30 Jahren andauernden Untersuchungen einstellten, möchte ich der Astrologie, die mich so bereichert hat, mit diesem Buch wieder zurückgeben.
Im ersten Teil, dem Kapitel PLANETEN, werden die Bedeutungen der wichtigsten astrologischen Faktoren, also von Sonne, Mond, Planeten, Tierkreis, Häuserkreis und Aspekten behandelt. Dieser Teil vermittelt auch astrologischen Laien einen ersten Einblick in die wichtigsten astrologischen Grundlagen. Besonderes Augenmerk richtet sich dabei auf die astronomischen, mythologischen und astrologischen Dimensionen von Sonne, Mond und Planeten. Dazu gehören auch die beiden hypothetischen Planetenprinzipien, die das Planeten-Dutzend voll machen, deren Entdeckung und Ableitung jedoch erst im zweiten Teil beschrieben wird.
Im zweiten Teil dieses Buches, also im Kapitel WÜRDEN UND SCHWÄCHEN, werden die klassischen Zuordnungen der Planeten zu den Tierkreiszeichen analysiert. Aus den überlieferten Bruchstücken wird das erste vollständige Würdensystem in der Geschichte der Astrologie rekonstruiert. Darin sind die Verbindungen aller Planeten mit allen Tierkreiszeichen klar definiert. Die Methodik, die zu diesem Ziel führte, wird anhand von Tabellen und Grafiken Schritt für Schritt dokumentiert. Es handelt sich dabei um keine Erfindung, sondern um eine Rekonstruktion und ist ein wichtiger Schritt für die Astrologie. Ein Schritt, den die griechisch-ägyptischen Gestalter unserer Astrologie vor mehr als 2000 Jahren – wahrscheinlich aus kriegerischen Gründen – nicht mehr tun konnten.
Der dritte Teil, das Kapitel WELTFORMEL, befasst sich mit den symmetrischen Strukturen, die das im zweiten Teil gefundene Vollständige Würdensystem aufweist. Die unerwarteten und verblüffenden Zusammenhänge, die dabei zu Tage treten, führen zu einem völlig neuen, klaren und einfachen Verständnis der astrologischen Grundprinzipien.
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