Nicht nur im Schach gilt die Regel Zug um Zug. Nach dem gleichen Prinzip entwickelt sich auch unsere Persönlichkeit. In diesem Sinne fragt der Autor nach möglichen Analogien und Wesensverwandtschaften zwischen den Grundbausteinen der Astrologie und des Schach, um unser grundsätzliches Verständnis für den evolutionären Aufbau des Tierkreises zu vertiefen. Der besondere Fokus richtet sich darauf, die tradierten astrologischen Aussagen über die Bedeutung und die Funktionen der sieben alten Planeten aus einer neuen Perspektive zu beleuchten. Sowohl das Schachbrett im konkreten als auch der Tierkreis im übertragenen Sinne stellen eine Art Kampfplatz dar, auf dem es gilt, einmal im Spiel unseren Gegner zu schlagen und zum anderen unseren Lebenskampf zu meistern.
Peter Schlapp (1938) promovierter Germanist und seit über 40 Jahren als Schauspieler, Regisseur und Intendant an verschiedenen Bühnen tätig. Darüber hinaus wirkte er in verschiedenen Fernsehproduktionen mit. Daneben seit vielen Jahren intensive Beschäftigung mit Astrologie. Er hält regelmäßig Vorträge und Seminare und leitet die Astrologische Gesellschaft in Frankfurt.
Astrologie, die königliche Wissenschaft – Schach, das königliche Spiel
Zwei Erfindungen oder vielleicht auch Findungen, die die Menschen seit Jahrtausenden faszinieren. Gibt es gemeinsame Wurzeln? Eine Wesensverwandtschaft? Gemeinsame Grundbausteine? Und welchen Gebrauch haben die Menschen davon gemacht? Mit einer vergleichenden Analyse wollen wir versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen. Und dies vor allem mit dem erklärten Ziel, unser grundsätzliches Verständnis für den evolutionären Aufbau des Tierkreises zu vertiefen. Als Grundlage für den Vergleich wählen wir die klassische und bis heute tradierte Lehre von der Herrschaft der sieben alten Planeten, mit Ausnahme der Sonne und des Mondes, über je zwei Zeichen im Tierkreis. Es geht dabei ausschließlich um mögliche Parallelen in der Substanz, im geistigen und strukturellen Aufbau und in der Sinnvermittlung der einzelnen Parameter. Der Fokus richtet sich darauf, die tradierten astrologischen Aussagen der sieben alten Planeten aus einer neuen Perspektive zu beleuchten. Im Zentrum der Untersuchung stehen nicht neue Quantitäten, sondern neue Qualitäten des bereits Bekannten. Die gefundenen Ergebnisse sollen vor allem der täglichen Praxis der astrologischen Beratung zugute kommen. Jeder beratende Astrologe weiß, dass er seine Aussagen einem Klienten nur dann sinnvoll und nutzbringend vermitteln kann, wenn er die astrologischen Symbole in sprachliche Bilder und in beschreibende oder umschreibende Analogien übersetzt, die der Lebenswirklichkeit und den Erfahrungen des Klienten entsprechen. Diesen Fundus zu erweitern, steht im Zentrum der Untersuchung.Der methodische Ansatz orientiert er sich an der Tatsache, dass wir als Menschen die Phänomene der uns umgebenden Realität nicht an sich, sondern nur vermittelt wahrnehmen und begreifen können. Um etwas zu erkennen und zu verstehen, müssen wir es in einen Vergleich einbinden oder auf eine andere Erkenntnisebene übertragen. Nur auf diese Weise stellen wir Beziehungen her. Wir erkennen hell nur im Gegensatz zu dunkel, oben nur im Gegensatz zu unten. Leben nur im Gegensatz zu tot. Um beispielsweise bestimmte physikalische Vorgänge zu begreifen, übersetzen wir sie in die Sprache der Mathematik. Im anderen Medium erkennen wir die Gesetze des unserem Verständnis zunächst Verborgenen. Ohne sinnstiftende Analogien verfehlte jede konkrete Begriffsbestimmung ihre Eindeutigkeit. Es ist darüber hinaus eine über die Jahrhunderte geistiger Entwicklung des Menschen bewährte Methode, einen bestimmten Sachverhalt oder Zusammenhang zunächst einmal zu behaupten, um ihn dann mittels Experiment und Erfahrung auf einem analogen Feld zu verifizieren oder zu falsifizieren. Nur so kann eine zunächst nur gesetzte Möglichkeit oder Wahrscheinlichkeit zur Gewissheit werden. In ihrem Bemühen, die hinter ihrem Leben wirkenden göttlichen oder kosmischen Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, verfielen die Menschen der Vorzeit darauf, Projektionsflächen, eine Art künstliche Himmel zu schaffen, auf denen sie gleichsam von außen ablesen konnten, was ihnen wegen ihres eigenen Involviertseins in ihrem Inneren nicht möglich war. Für diese Suche boten sich die in ihrem Rhythmus ewig gleich bleibenden, in ihrer Beziehung zueinander jedoch stets wechselnden Zyklen der Planeten als eine ideale Projektionsfläche an. Indem die ersten Astrologen den Himmel idealisierten, konnten sie aus den dort beobachteten Erscheinungen eine konkrete Teilhabe der Menschen an den kosmischen Zyklen im Grossen und ihres irdischen Lebens im Kleinen ableiten. Jahrtausendelange Beobachtungen verifizierten das ehemals nurahnungsvoll gesetzte Gleichnis. Die Empirie verwandelte die Ahnung in Gewissheit.Da es sich um symbolische Übertragungen handelte, waren die Ableitungen nicht in einem materiellen Sinne an den Lauf oder die physikalische oder chemische Beschaffenheit der Planeten und ihrer Zyklen gebunden. Es wurden vielmehr geistige und seelische Inhalte projiziert und gespiegelt. Um die Menschenwelt besser zu verstehen, projizierte man eine Götterwelt an den Himmel. Darüber hinaus hat es in der Geschichte der Astrologie immer wieder Versuche gegeben, die im eigenen System gefundenen Aussagen in andere Systeme zu transformieren, um dort eine analoge Verifizierung zu finden. Beispielhaft sei hier nur auf die Verschmelzung astrologischen Wissens mit den Lehren der Kabbala, des I Ging, der Ton- und Zahlensymbolik der Pythagoreer und der Wissenschaft der allgemeinen Harmonik, wie sie in jüngster Zeit von Hans Kayser entwickelt wurde, hingewiesen.Warum nun ein Vergleich mit dem Schach? Wie ein Horoskop stellt auch das Schachbrett eine Art Kampfplatz oder Energiefeld dar. In unserem Horoskop offenbaren sich uns die uns für unseren irdischen Lebenskampf zur Verfügungen stehenden Energien in Gestalt der Planeten in ihren Zeichen und Häusern und ihren Aspekten. Auf dem Schachbrett verfügen wir über eine den Planeten vergleichbare Armee von unterschiedlichen Figuren, mit denen wir kämpferisch spielen. Das Ziel beider Kämpfe besteht darin, den Kampf zu bestehen und im besten Falle den Sieg zu erringen. In unserem Leben heißt siegen: Meisterung unseres Lebensalltags und im Durchgang durch einen Stirb-und-Werde-Prozess Transformation unserer Anlagen auf eine höhere Bewusstseinsstufe. Im Schach heißt siegen: Schachmatt des gegnerischen Königs.Leider sind noch keine Bewertungen vorhanden. Seien Sie der Erste, der das Produkt bewertet.
Sie müssen angemeldet sein um eine Bewertung abgeben zu können. Anmelden