Unser Planeten- und Tierkreissystem wirkt in vielfältiger Weise auf die Erde und den Mensch ein. Das äußert sich in leiblichen, seelischen und kulturellen Erscheinungen. In diesem zweiten Band des astrologischen Grundlagenwerks von Gisela Gorrissen werden Gebärden betrachtet, die die Himmelskörper zueinander und im Kosmos vollführen und ihre Entsprechungen in Bezug auf Welt und Mensch untersucht.
Gisela Gorrissen (1956) studierte in Kiel Meteorologie. Seit 1985 unterrichtet sie als Waldorflehrerin Mathematik, Astronomie, Geographie und Physik in der Oberstufe. Noch während der Phase des Diplomabschlusses begann eine intensive astrologische Deutungs- und Beratungstätigkeit. |
Die Epochen der Menschheit
Wie wir im 'Tageszyklus als Individuen eigene Akzente setzen können und in einer kleinen Einheit Kultur Schaffende sind, so findet dieses in der großen Einheit des Platonischen Jahres für die gesamte Menschheit statt. Beide Rhythmen betreffen die menschliche Handlungsfähigkeit. Sie unterscheiden sich vor allem in ihrer Wirkensrichtung. In der Tageseinheit wirken wir sozusagen von der Erde aus, auf der wir stehen, impulsierend in den Kosmos hinein. In der Weltenjahreinheit reichen mit jedem Wechsel des Frühlingspunktes in ein anderes Tierkreiszeichen Impulse aus dem Kosmos in die Erde hinein. Diese werden damit für die Menschen zur zündenden Idee. Indem die Menschen diese Ideen erleben und innerlich bewegen, werden sie zu einem Potential, welches sich zur Tat wandeln kann.Beide Rhythmen, Tag und Weltenjahr, hängen engstens mit der Umstülpung zusammen und regen im Menschen und in der Menschheit das Schöpferische an. Das haben sie gemeinsam.Mit der Wanderung des Frühlingspunktes durch den Tierkreis aufgrund der nur von der Erde selbst verursachten Kegelbewegung ihrer Achse erhält die Menschheit immer wieder neue Impulse aus dem Kosmos, die sie selbst zu Kultur verwandeln muss. Auch hier handelt es sich wie beim Tag um einen rein irdisch verursachten Rhythmus. Da es sich hierbei um eine größere Zeiteinheit handelt als beim Tag, müssen wir seine Impulsqualität sowohl auf größere Zeiträume als auch auf große Menschengruppen, wenn nicht sogar auf die ganze Menschheit beziehen. Im Hinblick auf das Thema dieses Buches ist dieser Rhythmus deshalb natürlich von zentraler Bedeutung.Mit jedem Tierkreiszeichenwechsel, bedingt durch die Frühlingspunktwanderung, erfährt die Menschheit einen neuen Kulturimpuls. Die aus dem Kosmos hereinspielenden Ideen, im jeweiligen Urbild des Tierkreiszeichens zum Ausdruck gebracht, die man auch als Zeitgeist bezeichnen könnte, wechseln und regen die Menschen zum Handeln an. Im Laufe der Geschichte lassen sich seit der letzten Eiszeit vor ca. 10000 Jahren bisher fünf große Epochen differenzieren und in ihrer Zeitgeistqualität von einander abgrenzen. Sie werden im Verlauf diese Buches gründlich angeschaut und hier vorerst nur genannt.Es sind die urindische Epoche, die altpersische Epoche, die ägyptisch/chaldäische Epoche, die griechische Epoche und die Epoche der Neuzeit, in der wir uns heute noch befinden. Es sollen nach Rudolf Steiner bis zur nächsten Kaltzeit noch zwei weitere Epochen folgen. In Anlehnung an seine Begriffe fasse ich den großen Zyklus aller sieben Epochen unter dem Begriff Nachatlantis zusammen. Die Zeit vorher war die Atlantis.Die Tatsache, dass sich zwischen zwei Kaltzeiten gerade sieben Epochen offenbaren können, findet ebenfalls eine interessante Affinität bei Anwendung der Oktaviermethode. Man kann je nach Zahl der gebildeten Oktaven in alle denkbaren Frequenzbereiche gelangen. Oktaviert man den Rhythmus des Platonischen Jahres, des Tages und des Jahres 88- bis 89-mal, gelangt man an den Schwingungsbereich des sichtbaren Lichtes heran, wie vorher ausgeführt.Dieses Mal oktavieren wir alle drei Schwingungen so oft, dass wir in den akustischen Frequenzbereich gelangen und damit diese Rhythmen »hörbar machen« können. Es sind dies 30 bis 33 Oktaven, je nach Ton.Wir kommen auf diese Weise für den Tag auf den Ton G, für das Jahr auf den Ton CIS und für das Platonische Jahr auf den Ton F. Zwischen G und CIS befindet sich das Intervall des Tritonus, zwischen CIS und F eine Terz und zwischen F und G eine Septime.Teilen wir nun eine Instrumentensaite z. B. mit dem Grundton G in genau sieben gleiche Teile, so erscheinen sieben Intervalle zu diesem Grundton. Das Erstaunliche ist nun, dass neben vier anderen alle drei oben genannten auftreten, und das ist nur bei der Siebenerteilung einer Saite so! Bei allen anderen Saitenteilungen (z.B. Fünferteilung, Neuner- oder Zehnerteilung) kommen immer nur zwei oder gar nur eines der genannten Intervalle vor.Hinzu kommt, dass die Siebenerteilung einer Saite Töne produziert, die im Zusammenspiel ausgesprochen magisch und geheimnisvoll klingen. Man kann das mit einem so genannten Monochord selbst ausprobieren.Die Zahl Sieben kommt ja auch im Märchen häufig vor. Sieht man genauer hin, so tritt sie immer in ganz bestimmten Zusammenhängen auf. Oft, wenn Heldin oder Held im Märchen in geheimnisvolle Entwicklungen ihrer Seele verstrickt sind, wird diese in sieben Stufen, sieben Gebärden oder sieben Qualtäten gefasst. Bei Schneewittchen beispielsweise übernehmen die Rolle dieser Qualitäten die sieben Zwerge, jeder in seiner speziellen Eigenart, mit der sich Schneewittchen auseinanderzusetzen hat.Die Sieben offenbart das Geheimnis der Zeit und die Verknüpfung der Entwicklung der menschlichen Seele mit diesem Zeitengeheimnis. Wenn wir diesem Geheimnis auf die Spur kommen, müssen wir erkennen, dass verschiedene Rhythmen gleichzeitig in uns und auf unsere Seele wirken. Hauptsächlich sind das die dem Platonischen Jahr, dem Jahr und dem Tag entsprechenden Rhythmen, die in der Sieben vereint werden. Analog dazu wirkt die Menschheit innerhalb eines Zeitenlaufs epochal in einem Zyklus von sieben Epochen schöpferisch.Nun ist zu bedenken, dass die Menschheit natürlich eine gewisse Zeit braucht, um einen Impuls, den sie aus dem Kosmos empfängt, im Kultur schaffenden Sinn umzusetzen. Hier halte ich mich an die Datenangaben R. Steiners für die Kulturepochen, die sich geschichtlich überzeugend bestätigen. Daraus lässt sich schließen, dass die Menschheit durchschnittlich 14 Jahrhunderte benötigt, um die durch den Impuls entstandene Menschheitsidee zur Menschheitsfähigkeit, d.h. zu einer tragfähigen Kultur zu verdichten. Vorher waren die Daten für die jeweiligen Impulse, d.h. die Daten des astronomischen Eintritts des Frühlingspunktes in ein jeweiliges Tierkreiszeichen, angegeben. Wir müssen nun einen zweiten Tierkreisring dazu nehmen, der die eben beschriebene Zeitverzögerung von 14 Jahrhunderten = 2/3 Tierkreiszeichen berücksichtigt und erhalten damit einen Impuls gebenden Tierkreis außen und einen Kultur schaffenden Tierkreis innen.Betrachten wir beide Ringe parallel, so lässt sich an den jeweiligen Tierkreiszeichen und der Art, wie sie sich überlagern, ablesen, von welchem Zeitgeist die Menschheit kosmisch beeinflusst wird und welcher Art die selbst aktivierten Kräfte sind, mit denen die Menschheit arbeitet und Impulse umsetzt. Was liegt in der Luft und wie wird es aufgegriffen ...?So sind wir heutzutage z.B. schon von der Wassermannidee beeinflusst, leben aber noch in fischegemäßen Kulturelementen. Was diese Überlagerungen im Einzelnen bedeuten, wird noch ausführlich besprochen.Wir haben nun mit den zwei Ringen (Ideenpol=oben/Kosmos und Tatenpol=unten/Erde) die Rolle des Tierkreises im Hinblick auf Kulturbildung erklärt. Zu Beginn haben wir außerdem von der sich zwischen die Idee und die Tat schaltenden Mitte gesprochen, von der Kraft des Erlebens, des Abwägens und des inneren Urteils, um eine Idee abzusichern. Auf diese Weise lebt die Menschheit in Kulturbildeprozessen, atmet und schwingt zwischen Idee und konkreter Verwirklichung dieser Idee, Tat.Bei Datenangaben muss demnach deutlich unterschieden den, ob man vorn astronomischen Eintritt des Frühlingspunktes in ein neues Zeichen spricht oder von der daraus später resultierenden tragenden Kulturepoche.-
Ich bin sehr zufrieden mit der gesamten Kaufabwicklung. Danke Maria Loise Semler
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