Chiron kann uns unter äußersten Stress setzen und er wird es auch irgendwann in unserem Leben tun. Aber er schenkt uns unter entsprechenden Bedingungen den Durchbruch zu einem Potential, das in uns ruht und von dem wir nicht wirklich wussten, dass wir es besitzen. Diese Chance zu einem Durchbruch ist ein wesentlicher Aspekt bei der Deutung von Chiron. Wir setzen uns mit mehr oder weniger latenten Störfeldern unseres Lebens auseinander und bringen den Mut auf, durch all die Gefühle zu gehen, von denen sie begleitet werden. Sobald wir Chirons Feuerprobe bestanden haben, verfügen wir über Fähigkeiten, die uns früher verschlossen waren.
Brigitte Hamann studierte und unterrichtete romanische Sprachen. Seit 1982 beschäftigt Sie sich mit der Astrologie und eröffnete 1987 eine astrologische Praxis. Sie leitete über viele Jahre zusammen mit Michael Roscher die Schule für Transpersonale Astrologie. 2002 gründete sie das Institut für Entwicklungsorientierte Astrologie EOA. Autorin von astrologischen Fachbücher sowie von Veröffentlichungen in astrologischen Fachzeitschriften.
Die Stellung Chirons
Bei Saturn/Uranus geht es darum, dass die Form immer wieder erneuert und verändert wird nach dem Motto: „Und bist du nicht willig, so brauch´ ich Gewalt“. Wir werden immer wieder mit Ereignissen konfrontiert, die uns aus dem Gewohnten, aus dem, was wir für Dauerhaft halten, heraus werfen und uns zu etwas Neuem zwingen.Genauso ist es mit Chiron. Dort, wo er im Horoskop steht, erzeugt er ein mehr oder weniger virulentes Störfeld. Es kann relativ unauffällig sein und das ist immer dann der Fall, wenn er weder einen Aspekt zu einem persönlichen Planeten bildet noch besonders auffällig steht, z.B. auf einer Hausspitze. Als Aussage ist dann nur seine Hausposition zu berücksichtigen, aber einen derart gestellten Chiron wird man nur relativ schwach erleben. Das gilt aber ebenso für jeden anderen Planeten. Ein Planet, der nicht besonders aspektiert ist und keine starke Hausverbindung hat, wirkt immer etwas schwächer.Aber diejenigen, bei denen Chiron stark gestellt ist, d.h. im Aspekt zu einem Planeten oder einer Hausspitze, sind hier extrem gefordert. Unter Aspekten verstehe ich hier die „harten“ Aspekte wie Konjunktion, Opposition und Quadrat. Nun hat Chiron diese Neigung, dort wo er steht und das, was er aspektiert, immer aufzumischen (Saturn/Uranus). Man möchte eine klare Linie einschlagen, aber äußerlich und/oder innerlich geschieht etwas, das dieses Thema immer wieder durcheinander wirbelt. Und wir empfinden eine besondere Art von Schmerz, die oft mit Ohnmachtgefühlen einher geht. Besonders spürbar ist dieses Gefühl an Tagen, an denen wir Chiron exakt auf einer Hausspitze im Tageshoroskop haben, vor allem wenn es sich um die Hauptachsen handelt, oder die Tage, an denen er eine Hausspitze transitiert. An diesen Tagen können wir deutlich erkennen, worum es für uns bei Chiron geht. Das gleiche gilt für Jahre, in denen er durch einen Nabodbogen ausgelöst wird.Weil Saturn/Uranus als gegenpolare Konstellation Jupiter/Saturn enthält, bedeutet dies, dass die Karten nicht nur durcheinander gewirbelt und neu gemischt werden, sondern es besteht auch die Chance, etwas wirklich Ungewöhnliches – wie es der Stern von Bethlehem anzeigte – daraus zu machen (Jupiter/Saturn), einen Neubeginn. Wir treten aus der Dunkelheit hervor ans Licht. Das ist das Ergebnis wenn wir daran arbeiten, wenn wir akzeptieren, dass dieses Störfeld in unserem Leben besteht und dass es darauf wartet, zu Tage gefördert und erkannt zu werden. Dann haben wir die Chance, an dieser Stelle Jupiter/Saturn zu schaffen. Es ist, als würde man einen Schatz heben. Aber ihr wisst ja wie das mit den versunkenen oder vergrabenen Schätzen ist. Es kann ein ziemliches Abenteuer sein, sie zu finden und hervorzuholen.Sie müssen angemeldet sein um eine Bewertung abgeben zu können. Anmelden
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