In diesem Band sind die Horoskope nahezu aller Länder und Nationen abgebildet. Dazu werden in einem sehr fundierten Text die entsprechenden politischen und historischen Entwicklungen beschrieben.
- 364 Staatshoroskope mit Texten zu den historischen und politischen Ereignissen
- Horoskope für den europäischen Kontinent
- Horoskope von Städten
- Horoskope von militärischen Organisationen
- Erd-Zodiaks - Die astrologischen Herrschaftsbeziehungen
- Die Ära der Luftfahrt und des bemannten Raumfluges

Politische Ursprünge und Horoskope für Unabhängigkeitserklärungen
Viele Staatshoroskope werden für den Augenblick erstellt, in dem der jeweilige Staat beispielsweise von einer Kolonialmacht unabhängig wird. Doch es ist unzutreffend, die Unabhängigkeit als Gründungsaugenblick oder Beginn dieses Staates zu beschreiben. Nur drei der Staaten, die vom britischen Empire unabhängig wurden – Israel, Indien und Pakistan – existierten vor der Unabhängigkeit noch nicht als politische und territoriale Gebilde. Gewöhnlich gab es vorher einen Zeitpunkt, an dem das vom Staat zu verwaltende Territorium von den Kolonialmächten definiert wurde. Später wurden dann politische Institutionen ins Leben gerufen, welche die Kolonialherrschaft ausübten und auf Kosten Londons immer mehr Verantwortung übernahmen. Dann, meist an einem genau definierten Datum, wurden diese Kolonien in die Selbständigkeit entlassen. Die örtlichen politischen Organisationen hatten die legale Kontrolle über die innere Verwaltung, während die Kolonialmacht nach wie vor den militärischen und außenpolitischen Bereich kontrollierte (und damit in der Praxis die Macht behielt, auch in innere Angelegenheiten einzugreifen). Der nächste Schritt war, dass die Kolonialmacht dem neuen Staat die volle Souveränität gewährte. In diesem Augenblick wurde auch die Kontrolle über Außen- und Verteidigungspolitik übergeben. Dies ist der Augenblick, der als volle Unabhängigkeit bezeichnet wird. Doch gab es gewöhnlich einen letzten juristischen Schritt – die Proklamation einer Republik, der Rückzug der letzten Vertreter der Macht Londons und die Unabhängigkeit von der britischen Krone. Nach erwirkter Unabhängigkeit ließen die meisten Länder ein paar Jahre verstreichen, ehe sie diesen letzten Schritt vollzogen. Im Falle Birmas (oder Burmas) wurde er gleichzeitig mit der Unabhängigkeit getan. Australien hat diesen Schritt bis heute nicht vollzogen; noch in den siebziger Jahren wurde ein australischer Premierminister auf Anweisung des britischen Gouverneurs entlassen.So ist der Augenblick der Unabhängigkeit die Kulmination einer Reihe von Entwicklungen im Staat und deshalb etwas ganz anderes als seine Gründung. Das Horoskop, das für Simbabwe benutzt wird, ist beispielsweise das für die Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahre 1980. Doch bereits 1899 wurde das Territorium des Staates definiert. Der moderne Staat ist das Produkt dieser kolonialen Gebietsbestimmung und der politischen Bestrebungen einer schwarzen Gesellschaft, die sich unter britischer Herrschaft aus einer Phase des Stammeslebens zu einem modernen politischen Staat entwickelt hat.Der Begriff der Unabhängigkeit ist in sich bereits relativ und darf nicht zu hoch bewertet werden. Kein Staat ist wirklich unabhängig. Viele ehemalige Kolonien sind nach wie vor politisch, militärisch oder wirtschaftlich mehr oder weniger von ihren früheren Mutterländern oder von anderen Nationen und Institutionen der industrialisierten Welt abhängig. Nicht einmal die Großmächte sind wirklich unabhängig. So hat beispielsweise England (das Vereinigte Königreich) freiwillig einen Teil seiner Kontrolle über die Außen- und Verteidigungspolitik und Teile seiner inneren wirtschaftlichen und politischen Struktur auf eine Reihe internationaler Organisationen übertragen, etwa die EG und die NATO. Zugleich befindet sich das Land in einer einzigartigen Beziehung mit den USA. Diese haben die Macht, Großbritanniens Außenpolitik zu beeinflussen, Druck auf die Wirtschaft auszuüben und innerhalb Englands sogar ihre eigenen Gesetzesbestimmungen zu vollziehen.Die Unabhängigkeit eines Staates ist deshalb kein magischer Augenblick, in dem er wie herbeigezaubert zu existieren beginnt oder, falls er schon existiert, plötzlich die volle Kontrolle über sein Schicksal erhält. Vielmehr ist dies ein Augenblick, in dem die Macht unwiderruflich von der alten auf eine neue Ordnung übergeht. Die alte Ordnung verliert ihre Rechte, und die neue ist stark genug, um die Kräfte der alten Ordnung zu beherrschen.Wenn man dies berücksichtigt, sind die Fälle von unechter Unabhängigkeit leicht auszumachen. So verfolgte Frankreich nach 1945 beispielsweise die Politik, seinen Kolonien die Unabhängigkeit «innerhalb der Französischen Union» anzubieten. Dabei behielt Frankreich jedoch die volle Kontrolle über die betroffenen Staaten. Kambodscha erhielt beispielsweise bei mehreren Gelegenheiten von Frankreich die Unabhängigkeit, doch blieb dies stets unbefriedigend. Eine echte Unabhängigkeit wurde erst erreicht, als 1954 die französische Militärmacht zusammenbrach.Leider sind noch keine Bewertungen vorhanden. Seien Sie der Erste, der das Produkt bewertet.
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