Dieses Buch enthält drei Sonderdrucke, die vor allem auch seltene Direktionsmethoden vorstellen:
- Vereinfachte Primärdirektionen
- Planetenhilfshoroskope
- Sekundär-Direktionen
- Direktionen mit dem Glückspunkt
- Fixstern-Direktionen
- Ringdrehungsdirektionen
- Planetendistanzen als Direktionsschlüssel
- Mundan-Direktionen
- Gradzählungsdirektionen
- Direktionsschlüssel
Gradzahlungssysteme auf der Ekliptik (in Länge).
Direktionen werden auf dem Äquator gemessen, weil sie durch Erdachsendrehung zustande kommen. Daher wurde in Abschnitt 5 die Äquator-Distanz im ARMC gemessen. Warum eigentlich sollen Direktionen an den Äquator gebunden sein? Die wirksamen Solare und Transite sind es auch nicht. Nur weil es die Alten lehrten, weil sie auf letztere mangels Ephemeriden verzichten mussten?So wenden sich immer mehr moderne Praktiker den Systemen zu, die Direktionen auf der Ekliptik berechnen. Das bedeutet eine enorme Vereinfachung, weil man dann eben nur mit der Länge der Gestirne zu rechnen braucht, die sie im Radixhoroskop haben. Im Radix basieren die Häuser, die durch Erddrehung (Rotation) (Auf- und Untergang der Gestirne) zustande kommen, zwar auf dem Äquator; aber die Gestirne laufen auf der Ekliptik, der Sonnenbahn, bzw. weichen im Tierkreisring, dem Zodiakus, nur gering von der Ekliptik ab.Die Unzahl der Systeme, die man dazu nun sozusagen täglich erfindet, beweist aber doch, dass auch diese Ergebnisse unbefriedigend sind.Man beginnt die Erwägungen damit, dass man annimmt, es beginne ein neuer Lebensabschnitt, wenn die Sonne in ein neues Zeichen tritt. Allgemein ist 1° = 1 Jahr, also soll bei Nietzsche -Fig.54- mit 8 Jahren und mit 38 Jahren ein neuer Lebensabschnitt begonnen haben, denn die Radix-Sonne musste von 22° Waage bis 0° Skorpion 8 Jahre und bis 0° 38° Schütze 38 Jahre laufen. Nun, mit 8 Jahren wechselte Nietzsche wohl die Schule und mit dem 39. Jahr begann er den Zarathustra zu schreiben.Bei Fig. 22 trat die Sonne im 16. Jahr (Beginn der Berufsaus bildung) und im 46. Jahr (etwa Neuordnung nach der Flucht) in neue Zeichen.Der Gedanke, zu folgern, dass ein neuer Lebensabschnitt beginnt, wenn Asz. oder MC in ein neues Zeichen tritt, und wenn Sonne, Aszendent oder MC (je nach der Häusergröße verschieden in ein neues Haus tritt, ist nahelegend.Derart vereinfacht dirigiert man in die Länge: Nicht nur uns, auch allen modernen Praktikern erschienen die Primärdirektionen zu problematisch. Eine so genaue Geburtszeit, wie sie hier Voraussetzung ist, ist selten gegeben. Und auch dann wurden die Ergebnisse als unbefriedigend erkannt, selbst wenn man von der ungeheuerlichen Berechnungsmühe absieht.Also suchte man Vereinfachungen: Sepharial, ein bewährter englischer Praktiker warnte davor, "zu viel auf dem Altar der exakten Wissenschaft zu opfern", d.h. nur deshalb an den Primärdirektionen festzuhalten, weil sie so imponierend schwierig zu errechnen sind und weil ihre genaue Errechnung einen so grossen mathematisch-wissenschaftlichen Apparat bedingt. Er nahm den Direktionsbogen, den Naibod - ein mittelalterlicher Praktiker - bei den Primärdirektionen anwendete (1 Jahr = 59’08") und rechnete mit ihm einfach in Länge, also nach Zeichen, also auf der Ekliptik (statt auf dem Äquator).So kam er zum Radixsystem (Abschnitt 7). Er fragte also nicht: wie weit ist ein Gestirn von dem anderen (der sogenannte Promissor vom Signifaktor) oder von dessen Aspektstelle entfernt, gemessen auf dem Äquator, sondern maß einfach die Länge auf der Ekliptik, wie wir es nach dem Schlüssel 1° = 1 Jahr bei der Ringdrehungsdirektion tun.Und so entwickelte jeder Praktiker mehr oder weniger sein Privatsystem. Kepler wärmte die Erfindung der arabischen Direktionen auf, die Sekundärdirektionen, die wir in Abschnitt 6 besprochen haben; zahllos wurden die Abwandlungen, Schlüssel und Methoden.Da ist z.B. die "Naronische Periode" von 600 Jahren und 1/600 von 360° sind ca. = 36', etwa 4/7°. Also führte ein gewisser Frankland seinen Schlüssel ein: Er maß den "Lebenspunkt" von 0° Widder beginnend um jährlich 4/7° weiter schreitend. Später verbesserte er diesen Schlüssel auf jährlich 4 2/7°(ca.4° 17'). Carter, ein tüchtiger, moderner Fachmann, betont den Wert des indischen Schlüssels von 2,5°, den man erhalte, wenn man ein Zeichen durch 12 teile.Die Inder lieben übrigens die Unendlichkeit: sie teilen den Zwölferschlüssel nochmals durch 12 (2,5° : 12) und kommen auf 1 Jahr = 12'30". Da das für 72 Jahre nur 15° ausmacht, würden alle Direktionen aus Aspekten bestehen, die im Radixhoroskop wirklich gegeben waren!Leider sind noch keine Bewertungen vorhanden. Seien Sie der Erste, der das Produkt bewertet.
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