Wann beginnt eigentlich unsere Persönlichkeitsentwicklung? Wie und in welcher Reihenfolge ENT-FALTEN sich unsere zehn Teilpersönlichkeiten? Warum können bei der Entwicklung Lücken entstehen, die uns später schwer zu schaffen machen und oft in Abhängigkeiten bringen? Wie erkennen wir destruktive Muster, und vor allem: wie kommen wir wieder heraus? In einer anschaulichen und bilderreichen Sprache beschreibt Ulla Doubrava die schrittweise Entwicklung unserer zehn Teilpersönlichkeiten in geozentrischer Folge, was entscheidend ist. Dabei ist die Reihenfolge entscheidend: Wer ein Haus bauen will, kann nicht mit dem Dach beginnen! Zahlreiche Beispiele aus dem Alltag ermöglichen es dem Leser, sich einzuordnen, etwaige Lücken zu erkennen und sie mit Hilfe von praktischen Anregungen auch zu schließen. Dieses Buch ist eine Fundgrube für alle, die sich hinterfragen, jede Fremdbestimmung hinter sich lassen und ihr Leben in die eigenen Hände nehmen wollen.
Ulla Doubrava Als promovierte Juristin war sie 19 Jahre Führungskraft in der Wirtschaft. Dieses Hintergrundwissen in systemischer Aufstellung und Numerologie, kombiniert mit jahrelanger Lehrtätigkeit in psychologischer Astrologie, Fachartikel, der Austausch im Einzelberatungsgespräch und die Erfahrung als Mutter von drei Kindern haben ihr immer mehr Einblick in die Entwicklung der menschlichen Psyche gegeben.
... In Beziehungen lernen wir viel über unseren Selbstwert. Wenn wir uns selbst nicht lieben können und nicht genussfähig sind, wenn wir also ein Selbstwertdefizit haben, wünschen wir uns Partner, die dieses Defizit auffüllen sollen. Diese Wünsche gehen aber nicht in Erfüllung, im Gegenteil - die Realität sieht leider ganz anders aus: Die Art, wie wir uns selbst wertschätzen und lieben, oder anders gesagt, die Beziehung, die wir zu uns selbst haben, strahlen wir auch aus. Wir wirken wie ein Magnet, der Menschen anzieht, die uns genau unsere "innere Beziehung" zu uns selbst spiegeln. Wenn wir liebevoll mit uns umgehen, ziehen wir auch liebevolle Partner an. Wenn wir aber kritisch mit uns umgehen, ziehen wir Partner an, die uns sicher kritisieren, obwohl wir genau das Gegenteil wollen. Wenn wir uns selbst nichts gönnen, ziehen wir geizige Partner an, wenn wir großzügig mit uns umgehen, lernen wir "zufällig" auch großzügige Partner kennen. Wir funktionieren wie ein Radio, der auf einen bestimmten Sender eingestellt ist. Wer Mittelwelle eingestellt hat, kann nur Mittelwelle empfangen, wer Kurzwelle eingestellt hat, empfängt eben Kurzwelle. "Sage mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist!", heißt eine alte Volksweisheit. Alle Menschen, die wir anziehen, spiegeln uns unsere innere Realität wider - wie außen, so innen! In der Psychologie nennt man das Projektion. Wie mit einem Diaprojektor projizieren wir unserer inneres Bild, unsere innere Wirklichkeit, nach außen auf eine Leinwand (unsere Partner), das heißt aber, wir erzeugen unsere Wirklichkeit selbst! Leider erkennen wir oft nicht, dass wir das Bild auf der Leinwand selbst sind. Das Bild da draußen ist der andere, und der ist lieblos, kalt, kritiksüchtig ...Wir können nicht anspüren, dass wir lieblos und kalt zu uns selbst sind, dass wir uns selbst ständig kritisieren und deshalb unser schmerzliches Selbstwertdefizit nach außen projizieren, wo wir entsprechende Partner anziehen. Wenn wir uns durch unsere Partner verletzt fühlen, sollten wir uns immer fragen, wo wir uns in diesem Bereich selbst verletzen. Wenn wir unsere Partner zum Beispiel als rücksichtslos empfinden, sollten wir in uns hineinspüren, in welchen Bereichen wir selbst mit uns rücksichtslos umgehen. Wenn uns unsere Partner anlügen, sollten wir nachdenken, in welchen Bereichen wir uns selbst belügen oder etwas nicht wahrhaben wollen. Wenn uns unsere Partner abwerten, können wir todsicher davon ausgehen, dass wir uns selbst abwerten. Wenn unsere Partner sich wie ein Kind aufführen und ständig von uns versorgen lassen, sollten wir uns fragen, ob wir selbst genug für unser "inneres Kind" sorgen ...Wenn wir bewusst in den "äußeren Spiegel", den uns unsere Partner ständig vorhalten, schauen, können wir sehr viel über uns lernen. So wie wir unsere unangenehmen - weil verletzten - Teile auf der Leinwand als nicht zu uns gehörig empfinden, übersehen wir manchmal die angenehmen, "noch schlafenden" Anteile. Über unsere Beziehungen können wir Eigenschaften oder Talente unserer eigenen Natur entdecken, die uns bis jetzt nicht bewusst waren. Unsere Partner nehmen in uns oft schon etwas wahr, was noch unter der Oberfläche schlummert. Sie können diese Eigenschaften aktivieren, indem sie uns zum Beispiel zu verstehen geben, wie wunderbar wir sind. Wir können es kaum glauben, dass wir so wunderbar sind. Diesen Zustand kennen wir von der ersten Verliebtheit. Nun wäre es wichtig, dass wir diese Eigenschaften auch wirklich als etwas Eigenes erkennen und integrieren, damit es nicht wieder weg ist, wenn die erste Verliebtheit vorbei ist. Wir sollten nicht mehr auf unsere Partner angewiesen sein, wenn wir diese Eigenschaften aktivieren wollen. Je mehr Facetten wir in uns durch unsere Partner entdecken, desto mehr Beziehung bekommen wir zu uns selbst, desto selbstsicherer werden wir.Solange wir unsere Partner brauchen, ist unser "inneres Kind" noch nicht genug versorgt. Wenn wir unser "inneres Kind" nicht genährt haben, verwechseln wir oft das, was wir brauchen, mit dem, was für uns wertvoll ist. Denken wir an einen der zahlreichen Liebesromane oder Liebesfilme, an eine richtige "Schnulze", in der ein schüchternes Mädchen zum Helden aufblickt und haucht: "Ich brauche dich ja so!" Natürlich kann auch der Held seinen Kopf in den Schoß seiner Angebeteten legen und mit feuchten Augen "hilf mir, ich kann ohne dich nicht leben!" flüstern. Allein die filmische Perspektive - großer Mann und kleine zu ihm aufblickende Frau - oder starke Frau und schwacher Mann, der seinen Kopf in ihren Schoß legt - deutet auf ein großes Gefälle hin. In beiden Fällen haben wir es mit einer Eltern-Kind Beziehung zu tun. Hier braucht jemand eine Mami oder einen Papi, um versorgt zu werden. Damit soll nicht gesagt werden, dass wir unsere Partner nicht ab und zu brauchen dürfen. Natürlich gibt es immer wieder Situationen (zum Beispiel, wenn wir krank sind, arbeitslos oder einen Schicksalsschlag haben ...), in denen es wichtig ist, sich an den Partner anlehnen zu können. Auch das gehört zu einer guten Beziehung! Das gegenseitige Brauchen sollte aber nicht Hauptgrundlage unserer Beziehungen sein. Wenn wir eine Bindung zu einem Menschen eingehen, sollte unser "inneres Kind" genährt und ein entsprechender Selbstwert ausgebildet sein, wobei der Selbstwert erst dann ausgebildet werden kann, wenn unser "inneres Kind" genährt ist!!! Mit unserem liebenswerten und liebesfähigen Anteil, mit unserem "Genussspecht" brauchen wir nicht, wir begehren! Wir fühlen uns selbst wertvoll und können daher frei wählen, und zwar keinen "Versorger", sondern einen gleichwertigen Partner, mit dem wir eine Beziehung ohne Gefälle und ohne Abhängigkeiten eingehen. Wie sehr wird unser Selbstwert gestärkt, wenn auch wir nicht nur gebraucht, sondern begehrt werden. In so einer Beziehung ist Eros zuhause, es knistert ...... Ein Mann mag sich eine Zeit lang geschmeichelt fühlen, wenn eine Frau, die ihr "inneres Kind" noch nicht genährt und außerdem Selbstwertprobleme hat, bewundernd zu ihm aufschaut, seine Beschützerinstinkte anspricht und er für sie "sorgen" kann. Auf Dauer wird ihm aber etwas fehlen, einerseits das Gefühl, um seiner selbst willen geliebt zu sein, andrerseits die erotische Spannung, die nur bei einem gleichwertigen Austausch von zwei Menschen, die liebes- und genussfähig sind, möglich ist ...... Eine erfüllte Beziehung können wir nur dann eingehen, wenn unsere "innere Beziehung" zu uns selbst stimmt, wenn "wir es uns wirklich wert sind", uns selbst lieben können und daher auch liebes- und genussfähig sind. Wie aber können wir unsere Lücken im Selbstwert schließen? ...
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