Die Astrologin und Psychologin Brigitte Hamann beschreibt im vorliegenden Buch alle Formen zwischenmenschlicher Beziehungen. Es geht ihr um die zentrale Frage: Welche psychischen Muster führen dazu, dass sich Menschen angezogen fühlen oder Probleme miteinander bekommen? Die Autorin setzt sich damit auf der Grundlage tiefenpsychologischer Erkenntnisse und astrologischer Symbolik auseinander. Detailliert werden die Venus-Stellungen im Horoskop, die Herrscher von Haus 7, die Aszendenten-/Deszendenten-Achse sowie die Häuser 7, 8 und 9 besprochen. Die astrologische Partnerschaftspsychologie kann jedem aufgeschlossenen Leser ein tieferes Verständnis zwischenmenschlicher Konflikte und deren Lösungsmöglichkeiten bieten. Astrologen informiert die Autorin ausführlich über die verwendeten Techniken und deren Herleitungen.
Brigitte Hamann studierte und unterrichtete romanische Sprachen. Seit 1982 beschäftigt Sie sich mit der Astrologie und eröffnete 1987 eine astrologische Praxis. Sie leitete über viele Jahre zusammen mit Michael Roscher die Schule für Transpersonale Astrologie. 2002 gründete sie das Institut für Entwicklungsorientierte Astrologie EOA. Autorin von astrologischen Fachbücher sowie von Veröffentlichungen in astrologischen Fachzeitschriften.
Kriterien der Partnerwahl
Eine Beziehung durchläuft mehrere Phasen. Das erste Interesse, die Phase der ersten Verliebtheit und wie wir den anderen Menschen in dieser Zeit erleben und beurteilen hat oft wenig damit zu tun, was sich längerfristig an Beziehungscharakteristik herausschält.
Am ehesten neigen wir dazu, Menschen sympathisch zu finden, die unser Selbstbild bestärken und aufwerten und uns über mögliche Unsicherheiten hinweghelfen. Eine solche Atmosphäre schafft Vertrauen und Offenheit füreinander. Ein wesentlicher Bestandteil in der Anfangsphase ist also Bestätigung und Akzeptanz, die wir erhalten und das Gefühl, dies auch dem anderen geben zu können.
Faszination und Bindung entstehen jedoch am stärksten, wenn wir dem begegnen, was uns vertraut ist. Menschen, die Eigenschaften und Verhaltensweisen verkörpern, die unsere wichtigsten frühen Bezugspersonen hatten, erregen unsere Aufmerksamkeit und aktivieren wohlbekannte Gefühle in uns. Meistens waren dies unsere Eltern und wir wiederholen nun in wesentlichen Punkten das Szenario unserer Kindheit. Verkürzt beschrieben können wir uns diesen Vorgang am Beispiel des „Ofens und des Kühlschranks“ verdeutlichen: Wenn wir es als Kinder „schön warm“ hatten, die emotionale Atmosphäre also bejahend und unterstützend war, werden wir uns wieder ebensoviel Wärme und Nähe suchen, wie wir sie damals hatten und wir werden sehr genau darauf achten, genügend dafür zu tun, dass die Temperatur nicht absinkt. Das gilt jedoch nur, wenn wir eine „genügend gute Mutter“ hatten, eine Mutter (und einen Vater), die trotz der Tatsache, dass sie nun einmal auch Menschen mit Problemen und Schwächen sind, uns liebevoll entgegenkamen. Im anderen Fall fällt es uns schwer, die zwar frostige oder gar ablehnende aber eben so vertraute Atmosphäre unseres Elternhauses zu verlassen. Vertrautes gibt Sicherheit, im Guten wie im Schlechten und Menschen neigen daher zur Wiederholung von Gewohntem.
Manchmal kann gerade die Ablehnung oder das Desinteresse des anderen zum Motor werden. Wenn wir davon absehen, dass eine übermütige Stimmung Lust auf „Trophäen“ machen kann, deren Reiz allerdings oft mit dem Erfolg der Werbung sinkt, erhebt sich die Frage, inwieweit ein ungeklärter wunder Punkt den Ansporn gibt, sich etwas beweisen zu müssen (und sei es auch noch so hart).
Faszination entsteht durch positive Verstärkung, aber auch, weil der andere uns die gleichen Negativbotschaften und Herausforderungen zu bieten scheint (oder tatsächlich bietet), die wir aus prägenden Lebenserfahrungen kennen. Wir fühlen dann meist eine starke Ambivalenz, sind gleichzeitig angezogen und abgestoßen, denn auch in diesem Fall wird unser Selbstbild bestätigt, hier jedoch ein negatives, wir entweder überwinden möchten oder das wir in selbstquälerischer Weise zementieren.
Ein weiterer Aspekt sind die Hoffnungen, die ein Mensch in uns weckt. Wir hoffen darauf, dass wir endlich in einer Beziehung voll akzeptiert und von unseren Leiden erlöst werden. Wir sehen eine Chance, verstanden zu werden, uns mitteilen zu dürfen, Absolution zu erhalten. Dieses Empfinden ist eines der stärksten Beweggründe für das Eingehen einer Beziehung. Da diese Hoffnungen häufig mit einer Idealisierung des Partners Hand in Hand gehen, der zu einer Art Übermensch stilisiert wird, sind die sich daraus ergebenden Probleme offensichtlich. Umgekehrt wählen wir nach dem Motto des „hilflosen Helfers“ auch Beziehungen, in denen wir das geben, was wir eigentlich selbst dringend brauchen würden.
Unsere Wahl ist also keineswegs so frei und spontan wie wir gerne glauben möchten. Zwischenmenschliche Beziehungen sind ein Ausdruck der individuellen instinktiven und emotionalen Veranlagung eines Menschen, aber auch seiner prägenden Erfahrungen und der daraus entstandenen Lebenseinstellung.
Astrologische Hinweise
Die Gründe für unsere Wahl sind nicht nur in unserem Partnerbild zu finden (3. Quadrant, 7. Haus), und sie sind auch nicht vorrangig durch die Art unserer instinktiven Bedürfnisse erklärbar (1.Quadrant, 1. Haus). Eine wesentliche Rolle im Gesamtzusammenhang spielen unsere emotionalen Erfahrungen, die sich zu Gefühls- und Handlungsmustern verdichtet haben (4. und 5. Haus, die auch die Elternbilder spiegeln). Sind diese Erfahrungen schmerzvoll kann es sein, dass wir aufgrund der unbewältigten Probleme, die massiv seelische Energie in uns binden, nicht in der Lage sind, von einer Umwelt, die uns freundlich entgegenkommt oder von angenehmen Beziehungschancen in dem Maße zu profitieren, wie es der 3. Quadrant (Umwelt) unseres Horoskops zur Verfügung stellen würde. Wir stehen uns dann selbst im Wege.
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