Die Entdeckung des Schwarzen Mondes begann in der Astrologie etwa gleichzeitig mit der Bewusstwerdung der Macht des Weiblichen. Der Schwarze Mond ist denn auch eng mit dieser Thematik verknüpft - mythologisch handelt es sich dabei um Lilith, die Grosse Göttin. Die Geschichte Liliths ist so alt wie die Welt und erzählt von der Macht der Finsternis, von der Begierde der Nacht. Lilith fordert das Absolute: Initiativ-vermittelnd für die einen, dämonisch-kastrierend für andere, vereint sie die verschiedenen Gesichter der Anima. Der Schwarze Mond offenbart uns, wie sich dieses "Spiel der Wahrheit" äußert.
Der Schwarze Mond und die Astrologie
Je nach Stellung des Schwarzen Mondes im Geburtshoroskop, dem Sektor, den er einnimmt, dem Zeichen, wo er sich befindet, und den Aspekten, die er bildet, ändert sich die Interpretation wesentlich, wie es übrigens bei allen Planeten oder astrologischen Färbungen der Fall ist.Da er Träger radikaler Werte ist, die manchmal so plötzlich auftauchen wie der «Insight» in der Psychoanalyse oder der Schritt zum selbstmörderischen Akt, kann er das Beste, aber auch das Schlimmste zu einem Lebensthema beisteuern: die vertikale und reiche Initiation, die Rolle des Vermittlers schlechthin, aber auch dem Kriminellen die Waffe in die Hand drücken oder manchmal gegen sich selbst das Opfermesser richten. Er kann die Ambivalenz von Verlangen und Ablehnen anzeigen, aber auch den schnellen Zugang zum Unterbewusstsein, wie auch den blinden Widerstand gegen dieses Unbewusste.Aber vor allem ist es wichtig, jede mögliche Verwechslung mit Saturn (und dies ungeachtet der Encyclopedia Judaica) und mit Pluto auszuschliessen, auch wenn Lilith mit diesen beiden Planeten einige Berührungspunkte hat.Bei Saturn kennen wir die Frustration und das Schuldgefühl, das heisst alles, was im Bereich des Fehlens und der Trauer liegt, aber wir haben bei ihm weder die «Bestrafung mittels Guillotine» noch einen direkten Opfervorgang.Mit Pluto kennen wir die Sühne, das Höllengericht, die Angst, die Veränderung und auch die Wandlung, aber auch da handelt es sich um einen langsamen Prozess, genauso langsam wie das Vorrücken dieses langsamsten Planeten unseres Sonnensystems. Mit Pluto gibt es kein plötzlich auftretendes Ereignis. Saturn lässt das Schuldgefühl erleben, das dann zur plutonischen Bestrafung führt, aber der Schwarze Mond bewaffnet den Henker und führt das Urteil aus.Wenn es übrigens so etwas wie ein Opfer im Wesen von Saturn und Pluto geben sollte, so haben doch weder der eine noch der andere das geringste zu tun mit Gesetzesüberschreitung oder mit Ungehorsam. Und wir werden später sehen, wie die vom Schwarzen Mond geprägten Künstler in ihrem Schaffen dieses «Schwarze Mond-Klima» darstellen, das mit nichts anderem zu vergleichen ist.Eine andere Hauptaktion des Schwarzen Mondes besteht darin, dass er eine Infragestellung auslöst, die bis zum radikalen Wechsel, zum endgültigen Ablehnen oder zur erleuchtungsähnlichen Bewusstwerdung gehen kann, je nachdem, welche Planeten und Häuser betroffen sind. Und dies natürlich vor allem beim Transit durch das Geburtshoroskop.Man kann behaupten, dass überall da, wo er auftaucht, er seine stark leuchtende Unterschrift hinterlässt, und dies insbesondere in den Achsensektoren, wenn er stark aspektiert ist oder zu den Himmelskörpern in Verbindung tritt.Unsere Beziehung zum Absoluten hängt ebenfalls von ihm ab, jedenfalls mehr als von jedem anderen Planetenwert. Und schließlich ist er bestimmend für unser archetypisches Bild der Anima und des Animus, je nachdem, ob wir Frau oder Mann sind, und sogar für unsere «Rolle als Anima-Frau» in bestimmten Themen, die vom Schwarzen Mond beherrscht sind.Leider sind noch keine Bewertungen vorhanden. Seien Sie der Erste, der das Produkt bewertet.
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