Eva Stangenberg (1950). Pädagogische Ausbildung in den Fächern Kunst und Mathematik. Geprüfte Astrologin (DAV). Neben ihrer astrologischen Beratungspraxis gibt sie Unterricht in den DAV Ausbildungszentren in Karlsruhe, Rottenburg a.N. und München. Gründerin der Astrodrama Gruppe Theastro, die Horoskopthemen in Szene setzt.

Eine Reise durch die Zeitqualitäten des Tierkreises

Der Tierkreis beginnt bei 0 Grad Widder und endet bei 30 Grad Fische. Die 12 aufeinander folgenden Zeichen bilden einen Kreis und symbolisieren so einen Zyklus mit Anfang, Aufstieg, Abstieg, Ende und Neubeginn. Dieser Kreis ist die Sonnenumlaufbahn um die Erde, von uns aus gesehen.Nach Plato liegt allem, was ist, eine Idee zugrunde. Aus der Bibel kennen wir diesen Ansatz als „Am Anfang war das Wort“. Die Sonne ist das lebensspendende Prinzip und beleuchtet bei ihrer Wanderung durch den Kreis die 12 Ideen der Zeichen und erweckt sie zum Leben. Wenn wir sie dabei begleiten, sind wir mit im Rhythmus allen Lebens, können die Idee des jeweiligen Abschnittes in der Natur beobachten und auf uns übertragen. „Wie oben, so unten“, lautet in Kurzfassung der „Hermetische Satz“. Die Stellung der Sonne oben am Himmel im jeweiligen Zeichen beschreibt die Qualität der Zeit, das „Wie“. In unserem eigenen Horoskop sind nicht alle Tierkreiszeichen mit Planeten besetzt, vielleicht ist eines sogar besonders betont und andere fehlen ganz. Aber potentiell ist der ganze Tierkreis mit allen Qualitäten in uns, und je nach Stellung der Sonne in ihrem Jahresrhythmus haben wir die Chance, diese Qualität kennen zu lernen und auch in uns zu erfahren, indem wir das „Wie“ übertragen.In jedem Zeichen ist einer der zehn bzw. elf Planeten der sogenannte Herrscher, vertritt also besonders dieses Zeichenprinzip. Die Planeten symbolisieren als Archetypen das „Wer oder Was“, um das es als Thema geht. Beim Mars geht es z.B. um Durchsetzung, das ist seine Aufgabe, sein Thema. Und dieses Thema entspricht der Zeitqualität im Zeichen Widder. Auch wenn wir also keine Planeten im Zeichen Widder haben, kann uns unser Mars den Zugang verschaffen zu diesem Thema der Durchsetzung. Und wenn wir uns zur Widderzeit im Frühling mit dem Zeichenprinzip, das die Sonne nun beleuchtet, beschäftigen, können wir einiges über uns und z.B. unsere Art der Durchsetzung erfahren.Wir können die Analogiekette noch mit den 12 Häusern fortsetzen. Das erste Haus entspricht dabei dem ersten Zeichen, dem Widder, das zweite Haus dem zweiten Zeichen Stier usw. Auch im ersten Haus finden wir also diese Symbolik, diese Qualität des Mars und des Widderzeichens. Die Häuser symbolisieren den Lebensraum auf der Erde, unsere konkrete Umwelt mit ihren verschiedenen Themen, das „Wo“, analog den Qualitäten der Zeichen. Mit dem Zeichen Widder beginnt der Tierkreis, der Archetyp für den Anfangsimpuls ist der Mars, und das erste Haus symbolisiert unseren eigenen Lebensbeginn, die Geburt und damit im übertragenen Sinne auch, wie wir in Zukunft mit Anfängen umgehen.Wenn wir also die Sonne begleiten auf ihrem Weg durch die Zeichen, die Idee verstehen, die sich jetzt in der Natur zeigt und das auf uns übertragen, können wir zu allen Prinzipien des Lebens um uns herum und in uns einen besseren Zugang finden und mit der Qualität der Zeit leben lernen.